Foto: Ulla Evers

Studie zu sexualisierter Gewalt

15. November 2021

Aufklärung und Prävention vorantreiben / Landeskirche bittet um Mithilfe

Das Thema „Sexualisierte Gewalt in der Kirche“ wird zurzeit stark diskutiert. Die Landeskirche Hannovers hat sich mit den „Grundsätzen für die Prävention, Intervention, Hilfe und Aufarbeitung in Fällen sexualisierter Gewalt“ (Rundverfügung G 8/2021) klar positioniert und vertritt eine Null-Toleranz-Haltung. Die Prävention und die Umsetzung von Schutzkonzepten sind eine Aufgabe, mit der sich in den kommenden Monaten alle Gemeinden und Einrichtungen befassen müssen, sofern sie noch nicht damit begonnen haben. 

Auch die Transparenz bei der Aufarbeitung ist ein wichtiger Punkt. Der unabhängige Forschungsverbund ForuM (www.forum-studie.de) führt eine Studie zu sexualisierter Gewalt durch. Betroffene sind herzlich eingeladen, im Rahmen von Interviews von ihren Erfahrungen zu berichten. Die beteiligten Institute sind hierbei unabhängig und stehen in keinerlei Verbindung zur evangelischen Kirche oder Diakonie.

Betroffene sind als Co-Forschende an der Studie beteiligt und stellen ihre Expertise in allen Forschungsphasen bereit. Alle erhobenen Daten werden streng vertraulich behandelt. Außerdem werden die Interviews gut vorbereitet und von erfahrenen Wissenschaftler:innen in einem geschützten Rahmen durchgeführt.

Interessierte haben jederzeit die Möglichkeit, sich – auch anonym – zu informieren, bevor sie sich zur Teilnahme an einer Studie entschließen.

Dies ist über folgende Wege möglich:
Mail: forum@ipp-muenchen.de; Tel.: (089) 543 59 77 0
Mail: interview-ifs@uke.de; Tel.: (040) 7410-57750

Im Kirchenkreis Gifhorn sind der Leitung bisher keine Fälle bekannt und gleichzeitig hoffen wir, dass es in unserer Region auch keine Vorkommnisse gab und gibt. Und falls doch, dass sie aufgeklärt werden. Die Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt wird erst in den letzten Jahren angegangen. Dabei ist es die Pflicht von Verantwortungsträgern in Kirche, sich dem Thema nicht zu verschließen, sondern Aufklärung, Aufarbeitung und das Verhindern weiterer Vorkommnisse jederzeit voranzutreiben. Die Studie der Landeskirche Hannovers leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Zum einen wird hier Betroffenen die Möglichkeit geboten, endlich über das Erlebte sprechen zu können. Zum anderen braucht es derartige Studien, um systematische Schwachstellen zu erkennen und weiteren Fällen vorzubeugen.

 

Weitere Infos und Kontakte

Alle Informationen zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt auf den Seiten der Landeskirche Hannovers

Hilfetelefon, z.B.: 0800 0116016
(= vertrauliches, kostenfreies, 24h-Beratungsangebot, welches anonyme, mehrsprachige Unterstützung bietet)

oder HELP: 0800 5040112
(= zentrale Anlaufstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie. Unabhängige Informationen, kostenlos und anonym)