Foto: Ulla Evers

Erste inklusive Krippengruppe

28. Januar 2025
Ein Teil des Gruppenraums, der mit viel Paltz, Spielzeug und eigener Küche aufwartet.

Das Modellprojekt in der Kita Katharina-von-Bora ist gestartet

Der Auftakt des Spieletreffs fand am Freitagvormittag statt. Es kamen drei Familien, die Kinder konnten den Raum erkunden, für die Eltern standen Kennenlernen, Beratung mit Fachleuten und Austausch auf dem Programm. Silke Marschhause, pädagogische Fachberatung im Kitaverband ist ebenfalls dabei. „Wir freuen uns, dass wir dieses besondere Angebot nun umsetzen können“, erzählt sie motiviert.

Ende des Jahres wurde eine Krippengruppe geschlossen. Die freiwerdenden Räumlichkeiten werden nun von einer Kleingruppe mit drei bis sechs Kindern und ihren Eltern genutzt. Diese soll sich zunächst einmal wöchentlich treffen, später dann zwei bis drei Mal in der Woche. Interessierte Familien mit Kindern mit besonderem Förderbedarf können sich bei der Kita melden. Während der Treffen werden die Familien von der Interdisziplinären Frühförderung (IFF) beraten und begleitet. Die Frühförderung wird von der Lebenshilfe bereitgestellt und findet normalerweise bei den Familien zuhause statt.

Zum 1. August 2025 startet zusätzlich eine neue inklusive Krippengruppe. „Die Eltern und ihre Kinder sollen in Kontakt kommen mit anderen Kita-Kindern, die altersentsprechend entwickelt sind. Dadurch können die Eltern vergleichen, das kann Ängste nehmen und Mut machen für die zukünftige Entwicklung des eigenen Kindes,“ erklärt Marschhause. Dabei sei der Spieletreff ein erster Schritt, hier könne außerdem beobachtet werden, ob es möglich ist das Kind in die Betreuung zu geben. „Oft ist es ein großes Problem für die Eltern, dass sie ihr von einer Beeinträchtigung bedrohtes Kind nicht abgeben können – oder sich auch nicht trauen. Hier möchten wir ganz ergebnisoffen beraten und unterstützen.“

Durch den Ausbau von Krippenplätzen ist die Stadt heute in der Lage, jedem Kind einen Krippen- oder Kindergartenplatz anzubieten. Die Nachfrage ist jedoch abhängig von der Geburtenrate und auch von der Entscheidung der Eltern, einen Krippenplatz in Anspruch zu nehmen. Das ermöglicht es nun, freiwerdende Kapazitäten für ein Modellprojekt einer inklusiven Krippe zu nutzen.

Der ev.-luth. Kindertagesstätten-Verband schafft so eine Anlaufstelle für Familien, deren Kinder von Behinderung oder Beeinträchtigung bedroht sind. Begleitet von den pädagogischen Fachkräften der Kita und der Interdisziplinären Frühförderung… Und hofft gleichzeitig, dass andere Kitas, etwa im ländlichen Raum, dem Pilotprojekt folgen.