Foto: Ulla Evers

Wir müssen neue Wege gehen

04. Februar 2022

Erster Entwurf des Finanzplans 2023-28 wird vorgestellt

Am Mittwoch, den 02.02.2022 fand die erste Kirchenkreissynode im neuen Jahr statt – digital und äußerst konkret: Der erste Entwurf des Stellen- und Finanzplans für die Jahre 2023-28 wurde dem Gremium präsentiert und warf viele Rückfragen und einiges an Diskussionsbedarf auf.

Diesen Entwurf haben die Ausschüsse erarbeitet. Er soll die Synodenmitglieder (und damit Vertreter:innen aus allen Gemeinden und Einrichtungen im Kirchenkreis) informieren, bevor er in den Regionen vorgestellt und diskutiert wird. Die Rückmeldungen aus den Regionen werden in die zweite Fassung einfließen, die in der Synode am 20. April präsentiert wird. Nach einer nächsten Beratungsrunde findet die finale Abstimmung über die Pläne für 2023-28 in der Synode am 16. Juni statt. Durch dieses sich wiederholende Präsentations- und Diskussionsverfahren wird Basisdemokratie gewährleistet: Alle Mitglieder im Kirchenkreis haben die Möglichkeit, sich zu informieren, einzubringen und mitzuarbeiten.

Eine rege Beteiligung der etwa 70 Teilnehmenden zeigt bereits die Brisanz des Themas: Der Kirchenkreis muss sparen. Aufgrund sinkender Kirchensteuereinnahmen und Mitgliederzahlen muss die Landeskirche Hannovers ihre Zuweisungen an die Kirchenkreise kürzen – und zwar so massiv, dass es im Zeitraum 2023-28 auch den Personalbereich betrifft. Die Mittel für den kommenden Planungszeitraum reichen nicht für den Ist-Stand der Personalstellen im Kirchenkreis. Bis 2028 müssen jährlich etwa 2% der Kosten eingespart werden. Im Stellenplanungsausschussausschuss wurde viel gerungen, die im letzten Jahr bearbeiteten Konzepte der Handlungsfelder wurden als Grundlage herangezogen, doch einige Wünsche können nicht realisiert werden. Ein Denken über Gemeindegrenzen hinweg hin zur Regionalisierung ist unabdingbar – auch im Bereich Personal.

Der Kirchenkreis besteht aus fünf Regionen und die Stellenplanung findet auf regionaler Ebene statt. Hierbei haben die Ausschüsse eine faire Verteilung und eine vergleichbare finanzielle Ausstattung in den Regionen zugrunde gelegt. Und glücklicherweise sind die Einsparungen mit einer sozialverträglichen Lösung umsetzbar. Das heißt, dass keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden müssen, sondern vakante Stellen (etwa durch altersbedingten Ruhestand) nicht wieder besetzt oder punktuell Tätigkeitsfelder verschoben werden.

Zu beachten ist, dass im neuen Planungszeitraum den Gemeinden für die Finanzierung der begleitenden Dienste wie Küster und Sekretär:innen ein festes Budget zur Verfügung gestellt wird, welches vor Ort beplant werden muss.

Synodenvorsitzender Hans-Günther Waubke fasst zusammen: „Der erste Entwurf des Stellenrahmenplans ist ein Vorschlag, der eine sozialverträgliche Lösung präsentiert. Die Regionen sind jetzt in der Pflicht, Vorschläge zu machen und für sich zu beraten, wie die Umsetzung des Stellenrahmenplans bei ihnen vor Ort zukünftig möglich sein kann – jedoch unter der Prämisse der finanziellen Deckelung.“

Daher wird der erste Entwurf des Stellen- und Finanzplans nun im Februar jeder Region einzeln präsentiert, danach erfolgen Beratungen. Hierbei ist jedoch auch absehbar, dass nicht jede geplante Stelle besetzt werden wird. Diakone und Pastoren werden Mangelware, die geburtenstarken Jahrgänge gehen bald in den Ruhestand. „Daher ist es wichtig, die Arbeit JETZT regional und zukunftsfähig auszurichten,“ betont Superintendentin Pfannschmidt. „Mit weniger Personal wird nur noch ein Arbeiten auf regionaler Ebene möglich sein. Dabei ist es wichtig, attraktive Stellen zu schaffen, die auch besetzt werden können.“

Die Präsentationen in den Regionen finden an folgenden Terminen über Zoom statt:
Dienstag, 08.02.2022, 19:00 Uhr – 21:00 Uhr, Region Okeraue
Donnerstag, 10.02.2022, 19:00 Uhr – 21:00 Uhr, Region Mitte
Mittwoch, 16.02.2022, 19:00 Uhr – 21:00 Uhr, Region SüdOst
Montag, 21.02.2022, 19:00 Uhr – 21:00 Uhr, Region NordWest
Dienstag, 22.02.2022, 19:30 Uhr – 21:30 Uhr, Region NordOst

Info: Die im letzten Jahr bearbeiteten Konzepte zu den Handlungsfeldern sind teilweise noch nicht abschließend fertiggestellt. Zum einen wichen Wunsch und Realität teils stark voneinander ab, zum anderen bedingen sich Konzepte und Finanzplanungen gegenseitig, sodass hier ein paralleler Entstehungsprozess sinnvoll ist.