Foto: Ulla Evers

Superintendentin zur Visitation in Leiferde

21. Juni 2021

In der Woche vom 15. bis 20. Juni fand die Visitation in der Gemeinde Leiferde statt. Superintendentin Sylvia Pfannschmidt besuchte zusammen mit zwei Vertretern des Kirchenkreisvorstands kirchliche Einrichtungen, erkundete Leiferde und Umgebung und tauschte sich mit Aktiven über das Gemeindeleben aus.

„Die Woche war heiß, gefüllt mit vielen Eindrücken, Geselligkeit und lecker Essen“, fasst Sylvia Pfannschmidt mit einem Augenzwinkern zusammen. Sie ist beeindruckt von dem vielseitigen Engagement der Ehrenamtlichen. Visitation, das ist der Besuch einer „höheren Ebene“ – hier der Superintendentin – in einer Gemeinde. Heutzutage geht es um ein Kennenlernen und Austausch auf Augenhöhe, auch über kritische Themen, dadurch waren es bereichernde Tage für alle Beteiligten.

Baustellen, Ideen, Pläne und Lösungen

So sollen aus dem Besuch bei K2E weiterer Austausch und vielleicht sogar Kooperationen mit dem Unternehmen entstehen. Der Dienstleister im Bereich Stromtrassen und Energieprojektplanung legt viel Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. „K2E hat sich sehr gefreut, als wir eine Besichtigung angefragt haben,“ freut sich Pastorin Friederike Werber und hat auch schon Kooperationsideen zum Klimafasten im Kopf.

Aber es wurden auch die Baustellen in der Gemeinde thematisiert – im direkten und im übertragenen Sinne:

Zum einen ist die Stelle von Diakonin Michaela Herrmann nur noch bis Mai 2022 gesichert. Hier ist dringend Unterstützung nötig, etwa durch Fundraising. Denn Herrmann ist für Kinder- und Jugendarbeit zuständig, eine wichtige Säule gemeindlicher Arbeit, die die Zukunft von Kirche und Region sichert.

Zum anderen sorgt eine Baustelle seit längerem für Unmut in der Gemeinde: Das Pfarrhaus. Das alte Pfarrhaus befindet sich neben der St. Viti-Kirche und muss dringend renoviert werden. Die Wohnung im ersten Stock steht bereits leer, unten können derzeit noch Gemeinderäume genutzt werden. 2019 sollte bereits ein neues Pfarrhaus entstehen, geplant war es auf der Wiese vor der Kirche, doch in der Gemeinde regte sich Protest. Seitdem ist unklar, wie es weitergehen soll. Eine Sanierung des alten Pfarrhauses wäre eine zu große finanzielle Belastung. „Man muss Konsequenzen ziehen und notfalls neue Wege gehen,“ erklärt Kirchenvorsteherin Heike Kopmann schwermütig. Sie habe sich damit angefreundet, dass der Verkauf der Immobilie das Richtige ist. Und neue Möglichkeiten tun sich auf: In den nächsten zwei Wochen soll es mehr Klarheit darüber geben, ob das Gebiet hinter dem Pfarrhaus als Bauerwartungsland ausgezeichnet wird. Danach kann ein Neubau an dieser Stelle geprüft werden. Auch ein kircheneigenes Grundstück im Dorf käme in Betracht, das darauf befindliche Haus ist als Abrissobjekt deklariert. Aber egal wo, bevor es einen Neubau geben kann, muss die Finanzierung geklärt werden.

Doch das trübt die positive Stimmung nicht: „Die Visitation war super nach dem Lockdown! Wir haben vieles an Nähe und Austausch wiedergefunden und damit auch die Lust weiterzumachen, Neues zu wagen und zusammen Pläne zu spinnen,“ freut sich Werber und auch der Kirchenvorstand schaut elanvoll in die Zukunft. Die Pläne aus dem Vorstands-Wochenende im März 2020 sollen wieder aufgegriffen, das gute Miteinander mit der Kommune und anderen Playern in der Gesellschaft weiter ausgebaut werden. „Aus der Visitation sind auch nochmal neue Ideen und Visionen entstanden,“ betont Kopmann, „es ist wichtig, dass wir das Potenzial nutzen, das wir haben und nicht dem hinterhertrauern, was wir nicht haben.“ Und in der Gemeinde steckt ganz viel Potenzial. Es heißt nun weiter planen, machen, anpacken und die Baustellen als Herausforderung und eine Chance für Neues sehen.

Bild v.l.: Pastorin Friederike Werber, Kirchenkreisvorstände Thomas Häußler und Ferdinand Heller, Vorsitzende des Kirchenvorstands Heike Kopmann beim Sektempfang am Sonntag.

(Bilder: Häußler, Werber, Rether)