Foto: Ulla Evers

Abschied und Ausblick auf der Kirchenkreissynode

21. November 2024

Voll war es auf der Kirchenkreissynode am 14. November. „Heute treffen sich hier vier Typen von Menschen: Viele langjährige Mitglieder hören auf, viele machen weiter, viele Neue kommen heute schon mal gucken und einige Gäste haben wir auch,“ fasst die Vorsitzende Ute Szameitat zusammen.

Die Vertreter:innen aus Gemeinden und Einrichtungen im Kirchenkreis trafen sich wieder traditionell im PMG Meine. Während sonst über wichtige Entscheidungen gerungen und beschieden wird, standen diesmal Berichte auf den Ausschüssen und die Aufgaben in der nächsten Legislaturperiode im Fokus. In der Synode am 6. Februar wird das Gremium neu zusammengesetzt und die ToDo-Liste ist lang:

Durch Projekte wie „Segensreiche Momente“, durch den Ausbau schulkooperativer Jugendarbeit, innovative Ideen werden neue Zielgruppen angesprochen und Kirche definiert ihren Platz in der Gesellschaft neu. Darüber hinaus ist regionales Denken dringend nötig: Die verbindende Struktur erleichtert die Arbeit und hält den Kirchenkreis auch bei personellen und finanziellen Einsparungen lebensfähig. Sowohl in der Organisationsform als auch bei inhaltlichen Planungen müssen haupt- und ehrenamtlich Engagierte sich mit ihrer Region identifizieren. Die Stellenplanung für Pastoren und Diakone geschieht bereits nur noch auf regionaler Ebene. Die Region Okeraue ist bereits ein Gemeindeverband und die Region Nord-Ost steuert auf das Modell der Gesamtkirchengemeinde zu.

Seit längerem bilden Gebäude und Finanzen die Themenschwerpunkte:

Kirchensteuereinnahmen sinken, Bund und Kommunen planen Mitteleinsparungen, was Einrichtungen wie die Jugendwerkstatt hart treffen kann, und es herrscht Personalmangel.

Fundraising nimmt daher einen immer höheren Stellenwert ein. Die Gemeinde Essenrode etwa sammelt für die Sanierung ihrer Eventscheune, Meinersen und Müden finanzieren dadurch ihre Diakone. Und vielleicht gibt es Gelder aus der Landeskirche Hannovers für einen Fundraisingmanager auf Kirchenkreisebene.

Die Mitgliedszahlen sinken und viele kirchliche Immobilien sind sanierungsbedürftig. Im Jahr 2023 wurden die Gemeinde- und Pfarrhäuser kategorisiert. Welche Nutzungskonzepte gibt es und welche Gebäude müssen abgestoßen werden? Nun hat die Landeskirche dazu aufgefordert, bis 2025 auch die Sakralgebäude zu bewerten. Nicht alle Kirchen können zukünftig instandgehalten werden. Zusammenarbeit als Region, Kooperation mit Partnern aus der Gesellschaft und alternative Nutzungskonzepte können für das ein- oder andere Bauwerk eine Lösung sein. Etwa eine Kirche als Café, als Indoorspielplatz oder als Veranstaltungsraum für das gesamte Dorf.

Es gibt Rücklagen im Kirchenkreis, die aber schnell verbraucht sind: Da einige Stellen im Kirchenkreis nicht besetzt werden konnten, bleiben die dafür geplanten Gelder übrig. Aufgrund dieser Vakanzmittel hat der Kirchenkreis 2022 einen Jahresüberschuss von 642.000€ verbucht. Dieses Geld soll für die Instandhaltung von Gebäuden eingesetzt werden.

Generell gibt der Zuwendungsbescheid der Landeskirche bis 2028 Planungssicherheit. Dieser Zeitraum ermöglicht eine zukunftsfähige Umstrukturierung. „In dieser Zeit der Umbrüche mutig, stark, beherzt Neues wagen,“ dafür plädierte Superintendentin Sylvia Pfannschmidt an jenem Donnerstagabend. Sie wird im Sommer in den Ruhestand gehen, neben den vielen Neuwahlen ein weiterer Umbruch im Kirchenkreis. Erstmal jedoch wurde den Synodalen für ihren langjährigen ehrenamtlichen Einsatz, ihr Mitdenken und Mitarbeiten in Gremien und Ausschüssen ganz herzlich gedankt!

Die Kirchenkreissynode

... ist eines der drei obersten Leitungsorgane im Kirchenkreis. Gewählte Laien und Geistliche beraten und beschließen als Vertreter:innen ihrer Gemeinden parlamentarisch richtungsweisende Entscheidungen im Kirchenkreis.

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