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Foto: Gerhard Giebener / pixelio.de

 

Kirchenkreissynode

Der Begriff Synode stammt aus der griechischen Sprache und bedeutet Versammlung oder auch Treffen. Die Synode ist eines der drei Leitungsorgane der Evangelische Kirche, es gibt sie auf den verschiedenen strukturellen Ebenen, daher heißt sie hier Kirchenkreissynode. Gewählte Laien und Geistliche beraten und beschließen als Vertreter ihrer Gemeinden parlamentarisch richtungsweisende Entscheidungen im Kirchenkreis.

Endlich geschafft. Nach über einem Jahr des Ringens hat die Kirchenkreissynode gestern die Planungszahlen und -konzepte für den Zeitraum 2023-2028 beschlossen. 47 Stimmberechtigte waren in der Mensa des Philipp-Melanchthon-Gymnasiums in Meine anwesend.

TOP 3

Bevor es zu den in den letzten Monaten so häufig erörterten Plänen geht, wird ein neuer Antrag dem Gremium vorgestellt:

Als finanzielles Großprojekt steht die Modernisierung des Pfarrhauses in Wahrenholz an, vieles ist hier noch aus der Bauphase in den 1970ern. Weil die Pfarrstelle vakant ist, steht das Haus derzeit leer. Neben den üblichen Sanierungs- und Malerarbeiten bei Bewohnerwechsel soll die Gaube an der Nordseite erweitert und dadurch die Bäder im Obergeschoss vergrößert werden. Außerdem ist geplant, alle Sanitäranlagen, die Wasserverrohrung und die Stromleitungen zu erneuern.

Dem/der hoffentlich bald gefundenen neuen Pastor:in soll eine zeitgemäße Wohn- und Arbeitsumgebung geboten werden. Außerdem sind energetische Verbesserungen dringend nötig, wobei Grundlagen für weitere Nachhaltigkeitsmaßnahmen geschaffen werden sollen.

Die Fertigstellung ist bis Herbst 2023 geplant. Die Kosten werden auf 217.000 € geschätzt. Hiervon werden 26.000 € aus der Instandhaltungsrücklage der Pastoren genommen, die verbleibenden 191.000 € müssen anteilig von der Gemeinde und aus der Bauergänzungszulage des Kirchenkreises finanziert werden. Von der Landeskirche Hannovers gibt es dafür keine Zuschüsse.

Pfannschmidt reagiert auf ein Raunen im Plenum: „Das ist eine hohe Summe aber eine attraktive Wohnmöglichkeit ist Grundvoraussetzung für die Besetzung einer Pfarrstelle. Abgesehen davon macht es immer Sinn, in Immobilien zu investieren. Sollte das Haus im Notfall verkauft werden, hat es eine Wertsteigerung erfahren.“ Der Antrag wurde angenommen.

TOP 4

Cathrin Rossmann, Leiterin des Kirchenamtes stellt die neue Finanzsatzung vor, die Bau- und Finanzausschuss detailliert erarbeitet haben. Auch hier gibt es einen Paradigmenwechsel hin zu mehr Pauschalen und Entscheidungsfreiraum in den Gemeinden. Vor allem betrifft dies die Baugrundzuweisung und die Bauergänzungszulage, wo langfristige Planungen ermöglicht werden sollen und Angleichungen mit dem Nachbarkirchenkreis Wolfsburg-Wittingen vorgenommen wurden. Für den gesamten Planungszeitraum werden die Mitgliederzahlen vom Stichtag 30.06.2021 herangezogen.

Hierbei können zur Berechnung Mitgliedszahlen an Nachbargemeinden übertragen werden. Dadurch sollen die Kooperationen in den Regionen gestärkt werden. Denn zukünftig müssen die Gemeinden in einer Region gemeinsam prüfen, wo es sinnvoll ist, zu investieren, Gebäude gemeinsam nutzen und wo man sich ggf. von Gebäudebestand trennen muss oder durch Vermietung Einnahmen von Dritten generieren kann.

Darüber hinaus wurden die Anlagen der Finanzsatzung aktualisiert. So fallen etwa aufgrund der Streichung der Fundraisingstelle die Zuweisungen in diesem Bereich weg.

TOP 5

Besonders intensiv wurde in den vergangenen Monaten das Thema Personalplanung diskutiert. Da es weniger Gelder aus Hannover geben wird, muss der Kirchenkreis im Zeitraum 2023-28 Einsparungen in der Größenordnung vornehmen, dass es auch den Personalbereich betrifft. Hierbei gibt der Kirchenkreis lediglich eine auf Basis der Mitgliederzahlen zur Verfügung gestellte Gesamtsumme für jede der fünf Regionen vor. Die Ausgestaltung etwa durch Diakon- und Pastorenstellen und deren Wirkungsbereich liegt bei den Akteuren der jeweiligen Region. Hierbei sollen möglichst sozialverträgliche Lösungen gefunden werden, so etwa Stellen von Personen, die in den Ruhestand gehen, nicht wieder zu besetzen. Eine Finanzierung von Personal durch Drittmittel wie Spenden ist jederzeit möglich.

Es muss eine Summe eingespart werden, die umgerechnet die Höhe von zwei Pastorenstellen und 2,87 Diakonenstellen abdeckt. Diese Stellenplanung birgt die Chance, dass die Regionen ihre eigenen Akzente setzen können. Alle Neuerungen sind auf eine autarke Planung als Kooperation in der Region angelegt.

Gleichzeitig wurden Stellen in den Stellenplan mit aufgenommen. Es handelt sich um 25% Hospizarbeit und 25% Diakon:instelle sowie 50% Öffentlichkeitsarbeit und 50% schulnahe Jugendarbeit auf KK Ebene. Teils sind diese bereits als Projektstellen besetzt.

Generell liegt dem Planungszeitraum 2023-28 ein Richtungswechsel zugrunde. Es muss regional gedacht werden, Synergien und Kooperationen ausgebaut werden. Der Kirchenkreis muss sich auf ein Zukunftsszenario einstellen, wo es unabdingbar ist, neue Wege zu gehen, neue Zielgruppen zu erreichen und Arbeitsschwerpunkte zu überdenken.

Grundlage der Planungen sind die Konzepte der zukünftigen Handlungsfelder der ev. Kirche in und um Gifhorn. Das Konzept des Handlungsfeldes Jugendarbeit ist nun ebenfalls fertiggestellt und vorgestellt worden. Alle Konzepte wurden einstimmig angenommen.

Aus Hannover bekommt der Kirchenkreis im nächsten Jahr 5.671.575€ „für alles,“ erklärt die Superintendentin, hier kann und muss der Kirchenkreis frei gestalten. Darüber hinaus finanziert die Landeskirche aus anderen Töpfen konkrete diakonische Projekte und große Bauprojekte anteilig mit, wie die Jugendwerkstatt, das PMG in Meine, die Flüchtlingshilfe u.v.m. Die Landeskirche macht für die genannte Summe eine Vorgabe: Ab 2023 müssen jährlich 2% eingespart werden, sodass die Zuweisung in 2028 nur noch 5.153.915€ beträgt. Zur Absicherung des Gesamtdefizits soll der Jahresüberschuss aus 2020 eingesetzt werden. Durch Corona und Vakanzen hat der Kirchenkreis vor zwei Jahren einen Überschuss von 355.000 € erwirtschaftet.

In der Abstimmung wurden alle Planungsbereiche mit großer Mehrheit angenommen.

Neu auf der Tagesordnung war an diesem Abend nur die Sanierung in Wahrenholz. Denn ansonsten beschäftigen sich einige Arbeitsgruppen und Ausschüsse seit 2015 intensiv mit den Zukunftsplanungen und der Synode wurden die Zahlen erstmals bereits in der Sitzung am 16. März 2021 vorgestellt, seitdem regelmäßig. Es gab es genügend Möglichkeiten der Erörterung, Information, Rückmeldung und Änderung. Daher war der Diskussionsbedarf an diesem Abend gering.  Nur wenige redaktionelle Änderungen wurden noch eingepflegt, ein paar Verständnisfragen gestellt. Dass die große Mehrheit der Synodalen für die Planungen stimmte, zeigt, dass eine annehmbare Lösung vorab mit allen erarbeitet werden konnte.

Abschließend danke Sylvia Pfannschmidt ausdrücklich allen Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen für ihre monatelangen Mühen in den Ausschüssen und Gremien, „das war eine enorme und teils kraftzehrende Leistung, diese Zukunftspläne zu erarbeiten.“ Nun geht es an die Umsetzung.

Kirchenkreissynode bespricht Handlungsfelder

Am 14. Juli fand die Kirchenkreissynode statt. Etwa 70 Teilnehmende trafen sich über Zoom, um sich zu informieren, auszutauschen, aber auch um zu diskutieren und abzustimmen.

Hans-Günther Waupke, eröffnete als Vorsitzender die Versammlung, es folgte eine kleine Andacht von Pastor Dirk Schliephake, die den Tenor der Versammlung aufgriff: Lange lag der Fokus in der Gesellschaft auf Leistung und Geld, dabei fiel die ethische Dimension oft hinten runter. Themen wie Nachhaltigkeit und Menschenwürde müssen unbedingt mitgedacht werden, es ist Zeit, Neues zu denken und zu wagen. So ging es auch am Mittwochabend um Zukunftspläne.

Mit dem Thema Nachhaltigkeit soll sich ganz konkret die AG Klimaschutz und Kirche beschäftigen, für die engagierte Personen gesucht werden, die mitarbeiten und mitdenken möchten. Auch im Gebäudemanagement geht es um Energiemanagement und Umweltschutz, von Blühwiesen bis hin zur Erneuerung fossiler Heizungen als Verfügung auf Landesebene. Geklärt wurde ebenfalls die Finanzierung für den Neubau des Pfarrhauses in Groß Schwülper.

Eine weitere Anregung zum Thema Nachhaltigkeit ist, die Unterlagen für Gremiensitzungen – und so auch für die Synode – digital bereitzustellen. Ein Postversand ist weiterhin bei Bedarf auf Anfrage möglich. Das Kirchenamt prüft nun, welche konkreten Tools und Abläufe hier eingesetzt werden können.

In Kleingruppen (in sogenannten breakout-rooms) wurden acht Konzepte zu Handlungsfeldern im Planungszeitraum 2023 bis 2028 besprochen. Konkret handelt es sich um die Bereiche Kirchenmusik und kirchliche Kulturarbeit, Bildungsarbeit, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Diakonie sowie Kirche im Dialog. Außerdem liegen neben dem Bereich Gebäudemanagement und Klimaschutz Konzepte zu Leitung und Verwaltung vor. Auf der Synode konnten die verschiedenen Ausschüsse und Vorbereitungsgruppen nochmal neuen Input mitnehmen. So wurden Pläne für die Zukunft der Kirche erstellt, wobei ein grundlegendes Handlungsfeld (Gottesdienst – Verkündigung - Seelsorge) noch erarbeitet werden muss. Die einzelnen Protokolle der Gruppen gehen in die KKV Klausur, die vom 08. bis 10. Oktober stattfindet. Schlussendlich sind die vorgestellten Konzepte Grundlage für die Finanz- und Stellenplanung und werden nächstes Jahr beschlossen.

Ein weiterer Punkt war der Jahresüberschuss aus 2019, welcher auf vier Bereiche aufgeteilt ist: Ein Teil ist für Bauvorhaben, ein Teil für die Jugendwerkstatt. Über weitere 182.000€ wurde abgestimmt und mehrere Ausschüsse haben übereinstimmend votiert, dass 50% der Summe den Kirchengemeinden zur freien Verfügung steht, aus der anderen Hälfte ein Musikfonds für die Gemeinden geschaffen wird. Hier gab es Überlegungen und Rückfragen in der Synode, ob es nicht sinnvoller ist, die gesamte Summe den Gemeinden zur Verfügung zu stellen. Doch bezogen auf den musikalischen Bereich wäre die Summe viel zu niedrig für etwa eine Chorleiterstelle in jeder Gemeinde, daher soll das Geld gebündelt werden, damit es etwas bewirken kann. Es ist jetzt möglich, einen Antrag an diesen Fonds für Projekte zu stellen, wobei auch Personalkosten förderbar sind. Gedacht ist stets eine Mischfinanzierung aus dem Musikfonds und Spenden.

SAVE THE DATE: Die nächste Kirchenkreissynode findet am Mittwoch, 08.12.2021 statt. Ob analog oder digital, ist von der Corona-Situation abhängig.

Zum ersten Mal fand die Synode des Kirchenkreises Gifhorn Online statt. Via Zoom waren die Mitglieder zugeschaltet und konnten den Berichten folgen, Fragen stellen und diskutieren. Die Verantwortlichen sind positiv überrascht, wie gut die Konferenz auf diesem Weg durchgeführt werden konnte. Danke allen Mitgliedern und Beteiligten, die sich auf diese mediale Konferenz eingelassen haben!

Schwerpunktthemen waren die Planung der Stiftung ZeitSTIFTEN für ein digitales Schülerpaket, der Sachstand zur Entwicklung des Regionenmanagers, der Ephoralbericht der Superintendentin und der Beschluss des Pfarrhaus Neubaus in Groß Schwülper.

In der Herbstversammlung des Kirchenkreistags ging es finanziell um den Rückblick auf den Kirchenkreis, inhaltlich immer wieder um seine Zukunft. Zunächst wurde der Jahresabschluss 2018 des Kirchenkreises und die Gewinnverwendung vorgestellt. Der Gewinn des Kirchenkreises Gifhorn beträgt im Jahr 2018 90.000 €. Dieser Betrag füllt ein Minus der Jugendwerkstatt Gifhorn von 5800 €. Der verbleibende Rest wird an die Kirchengemeinden verteilt. Das bedeutet, die Gemeinden bekommen pro Gemeindeglied 1,46 €.

206.000 € Sonderzuweisung von der Landeskirche Hannovers an den Kirchenkreis Gifhorn werden als Sonderrücklage (Strukturentwicklungsfonds) zurückgelegt. Diese Rücklage soll zukunftsträchtige Strukturentwicklungen im Kirchenkreis fördern. 

Ein weiterer Punkt ist die Versorgung der Gemeindehäuser mit WLAN. Der Kirchenkreis stellt 80.000 € zur Verfügung, damit die Kirchengemeinden ihre Gemeindehäuser mit WLAN ausbauen können. Dabei wird die Einrichtung des WLAN finanziert mit einem 80% Zuschuss vonseiten des Kirchenkreises und 20% Eigenanteil der Gemeinden. 

Der Bericht der Superintendentin Sylvia Pfannschmidt begann mit der Information, dass der Kirchenkreistag ab dem 1.1.2020 „Kirchenkreissynode“ heißt. Sie berichtete über die Arbeit des Kirchenkreisvorstands unter der Überschrift: Bestandsaufnahme und Neuaufbruch. Der KKV hat sich in seiner Klausur mit der Frage beschäftigt, wie mit dem Abwärtstrend der Mitgliedschaft in der Kirche umzugehen ist. Welche Impulse kann der KKV setzen? Er möchte tragfähige Strukturen aufbauen und den Kirchenkreis sichtbarer machen. Den Aufbau tragfähiger Strukturen sieht er in der Initialisierung von Gemeindemanagern, die auf Regionenebene haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern der Kirchengemeinden unterstützen. Es soll eine Stelle sein, die eine Schnittstelle zwischen Gemeinde und Kirchenamt ist.

Geplant ist eine Projektstelle im Kirchenkreis Gifhorn. Dafür werden zwei Regionen gesucht (Stadt – Land). Ziel ist, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen – für das Haupt- und Ehrenamt. 

Die Sichtbarkeit der Kirche zu erhöhen ist verbunden mit einer professionellen Ausweitung der Öffentlichkeitsarbeit. Der KK sollte sich gesellschaftspolitisch einmischen. Der Kirchenkreis steht für die Würde des Menschen und sollte sich gegen die rechten und völkischen Tendenzen in unserer Gesellschaft stellen. Den vollständigen Bericht finden Sie hier!

Hartmut Schmidt stellt ZEIT:STIFTEN vor. Er wirbt bei den KG, Beträge aus den Diakoniekassen zu spenden. Entweder einen bestimmten jährlichen Betrag oder einen prozentualen Anteil. Volker Wagner, Geschäftsführer der Diakoniestationen Harz-Heide, stellte die Arbeit der Diakoniestationen vor und warb, im Anschluss an ZEIT:STIFTEN für das Projekt "Mehr Zeit". Damit wird gebeten, dass die Gemeinden Besuche der ambulanten Pflege unterstützen, damit alten Menschen Zeit für Gespräche ermöglicht werden können.

Der stellvertretende Leiter des Kirchenamtes in Gifhorn, Carsten Smolla, wird zum 20. Dezember aus seinem Amt ausscheiden und die Leitung des Kirchenamtes in Uelzen übernehmen. Er wurde von Superintendentin Sylvia Pfannschmidt und den Mitgliedern des KKT verabschiedet.

 

Der Kirchenkreissynodenvorstand (KKSV)

Der Vorstand der Kirchenkreissynode (Kirchenkreistag): Vorsitzender Pastor Dr. Hans-Jürgen Waubke, sein Stellvertreter Mark Folgmann, Beisitzerinnen Bettina Quiring und Anke Brandes.

v.l.n.r.: Mark Folgmann, Anke Brandes, Bettina Quiring, Ingrid Wendt, Hans-Günther Waubke

Ausschüsse

Die Kirchenkreissynode hat folgende Ausschüsse:

  • Finanzen
  • Jugend
  • Mission und Ökumene
  • Musik
  • Schule
  • Stellenplanung
  • Umwelt
  • Diakonie
  • Struktur und Bauleitplanung.

Vorsitzender der Kirchenkreissynode

Hans-Günther_Waubke
Hans-Günther Waubke
Tel.: 05371 62244