Der Begriff Synode stammt aus der griechischen Sprache und bedeutet Versammlung oder auch Treffen. Die Synode ist eines der drei Leitungsorgane der Evangelische Kirche, es gibt sie auf den verschiedenen strukturellen Ebenen, daher heißt sie hier Kirchenkreissynode. Gewählte Laien und Geistliche beraten und beschließen als Vertreter ihrer Gemeinden parlamentarisch richtungsweisende Entscheidungen im Kirchenkreis.
Kirchenkreissynode beschließt Klimaschutzkonzept
(Fast) alles in trockenen Tüchern: Am 8. Mai hat die Kirchenkreissynode das Klimaschutzkonzept für den Kirchenkreis Gifhorn beschlossen. Nun warten alle gespannt auf die beschließende Synodensitzung im Nachbarkirchenkreis Wolfsburg-Wittingen am 27. Mai. Denn das Konzept soll für beide Kirchenkreise gelten. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe, der unter anderem die beiden Superintendent:innen angehören, hat in den letzten 12 Monaten intensiv an der Ausformulierung gearbeitet.
Grundlage bilden das Bundesklimaschutzgesetz sowie das Klimaschutzgesetz der Landeskirche Hannovers mit dem Ziel, die Treibhausgasneutralität bis 2045 zu erreichen. Das Gifhorner Konzept beinhaltet die Bereiche Energie, Strom, Land und Mobilität. Wobei für letztgenanntes noch eine Vorlage der Landeskirche fehlt. Hierzu wurden Ziele und Maßnahmen formuliert.
So sollen etwa alle bestehenden Gebäude, deren Erhalt finanziell unterstützt wird, bis 2030 auf Solarenergie umgerüstet werden, sofern sie baulich geeignet sind. Bei allen Neubauten und Dachsanierungen von Gebäuden, deren Planung jetzt startet, muss bei gegebener Eignung die Nutzung von Solarenergie (thermisch oder PV) realisiert werden. Auch kleinere Maßnahmen, etwa die Umrüstung der Beleuchtung in den Gebäuden, sollen angegangen werden.
Investitionen in die Produktion von Strom aus erneuerbaren Quellen dürfen die Energieeinsparung und Treibhausgasemissionsreduktion in Gebäuden dabei nicht behindern. Bei fehlender Liquidität für beides haben wirtschaftliche Energieeinsparungsmaßnahmen und die Treibhausgasemissionsreduktion Priorität.
Auf kirchlichen Ländereien soll die Biodiversität erhöht werden. Neuversiegelungen von Flächen in kirchlicher Nutzung sollen nur geschehen, wenn im gleichen Umfang entsiegelt wird. Außerdem sollen Friedhofs- und Grundstücksflächen sowie Pachtland ökologisch aufgewertet werden.
Zur Unterstützung dieser Vorhaben wird ein Klimaschutzkoordinator in Vollzeit eingestellt. Dieser begleitet den Klimaschutzausschuss, managt, berichtet und berät in beiden Kirchenkreisen, kümmert sich um Finanzen und Fördermittel und stellt eine Schnittstelle zur Öffentlichkeitsarbeit her. Außerdem kümmert er sich um die fortlaufende Aktualisierung des Konzepts.
Vor der Abstimmung des Konzeptes gab es einige kritische Rückfragen: Verlangt das Konzept zu viel? Gibt es zu viel Bürokratie? Werden die Gemeinden durch den Koordinator genügend entlastet? Derartige Bedenken konnten Superintendentin Sylvia Pfannschmidt und Kirchenkreisvorsitzender Thomas Häußler gut entgegnen, sodass das Konzept mit großer Mehrheit angenommen wurde.
Der auf der Tagesordnung der Synode stehende Haushaltsbeschluss wurde auf die Novembersitzung vertagt, da der finale Entwurf noch nicht vorliegt. Darüber hinaus hat sich die Synode nun eine Geschäftsordnung gegeben, die ohne Debatten beschlossen wurde. Und die Wahl der beiden stellvertretenden Superintendent:innen Angelika Meyerdierks und Michael Bausmann wurde bestätigt.
Vor der nächsten Sitzung im November findet am 12.06.25 um 18.00 Uhr in der Ev.-luth. Paulus-Kirchengemeinde, Brandweg 38, Gifhorn die Wahlsynode für den neuen Superintendenten des Kirchenkreises statt. Zwei Bewerber kandidieren als Nachfolger von Sylvia Pfannschmidt, die am 15. Juni in den Ruhestand verabschiedet wird. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Voll war die Aula des PMG am Donnerstagabend in Meine. 55 Delegierte, mehrere Mitarbeitende aus Kirchenkreis und Kirchenamt sowie einige Gäste trafen sich zur Kirchenkreissynode. Und zwar zur konstituierenden Sitzung. In diesem Parlament treffen Vertreter aus Gemeinden und Einrichtungen strategische Entscheidungen im Kirchenkreis.
Nach einer Andacht, Begrüßung und einer kurzen Vorstellung des Übergabeberichts des alten Kirchenkreisvorstands wurden alle Delegierten eingeschworen und dann ging es schon zur Sache:
Zuerst wurde das Präsidium der Kirchenkreissynode neu gewählt. Bis dahin waren die Plätze vorne auf dem Podium leer. Nur die Superintendentin Sylvia Pfannschmidt war am Mikro. Das Präsidium besteht aus einer Vorsitzenden, zwei Stellvertretenden und zwei Beisitzern, organisiert die Sitzungen und leitet das Parlament. Zur Vorsitzenden wurde Ute Szameitat aus Westerbeck gewählt. Sie hatte das Amt bereits letztes Jahr inne und auch in der Legislatur bis 2018, als das Gremium noch Kirchenkreistag hieß. Ihre Stellvertreter und Beisitzenden sind Mark Folgmann, Hartmut Schmidt (beide aus Gifhorn), sowie Bettina Quiring aus Leiferde und Dietmar Meier aus Meine.
Als nächstes wurde der Kirchenkreisvorstand neu aufgestellt. Er tagt monatlich, verwaltet das Vermögen des Kirchenkreises, führt die laufenden Geschäfte und ist nach der Kirchenkreissynode das höchste Aufsichtsgremium. Die Superintendentin ist kraft Amtes Mitglied, außerdem wurden drei Pastoren und sechs ehrenamtliche Vertreter aus den Gemeinden gewählt. Mitglieder sind nun Sabrina Lerch, Pastorin in Schwülper, Jürgen Harting, Pastor in Müden und Angelika Meyerdierks, Pastorin in Epiphanias und stellvertretende Superintendentin.
Aus den Regionen des Kirchenkreis machen Thomas Häußler (Meinersen), Isabell Kowalk (Gifhorn), Ulrike Himstedt-Munzel (Adenbüttel), Thomas Schulz (Isenbüttel), Ingeborg Jones (Päse) und Anke Brandes (Meine) den Vorstand komplett.
Nach der Pause wurden Vertreter in die Ausschüsse gewählt. Für große Themenfelder gibt es diese Ausschüsse im Kirchenkreis, in denen Informationen gesammelt und erörtert werden und die Beschlussvorschläge und Berichte der Synode vorlegen.
Die Ausschüsse für Bau, Finanzen, Diakonie, und Jugend wurden mit jeweils fünf bis sieben Personen besetzt. Für den Stellenplanungsausschuss ist vorgegeben, dass aus jeder Region des Kirchenkreis je ein Hauptamtlicher und ein Ehrenamtlicher teilnimmt. Die Ausschüsse für Schule, Klima und Ökumene haben weniger Engagierte gefunden, werden aber zum Teil mit Berufenen ergänzt. Dabei wird der Klimaausschuss zusammen mit der Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen gebildet.
Synodenvorsitzende Ute Szameitat ist zufrieden: „Es ist toll zu sehen, wie viele Menschen sich einbringen, mitdenken und Verantwortung übernehmen möchten. In der Besetzung der Gremien haben wir eine gute Mischung aus Wiedergewählten und Neubesetzungen. Das wird ein gutes Arbeiten.“ In der nächsten Synode am 8. Mai stehen schon große Themen wie die Verabschiedung des Klimaschutzkonzepts und der Haushalte auf der Tagesordnung.
Die Sitzung zum Ende der Legislatur bestand hauptsächlich aus Berichten. Diese finden Sie hier.
„Frische Bilder für eine Kirche von heute und morgen“
Unter diesem Motto versammelte sich die Kirchenkreissynode am 13. Juni, traditionell im PMG, Meine. Gestartet wurde ganz ungewohnt mit einem persönlichen Austausch in Murmelgruppen über einen Bibeltext: Kirche, ein Leib mit vielen unterschiedlichen Organen. Pastor Thomas Steinke vom Fachbereich Missionarische Dienste der Landeskirche Hannovers führte als Referent durch den Abend. In Kleingruppen widmeten sich die Teilnehmenden Fragestellungen wie:
- Kirche ohne kircheneigene Räume
- Wie beantworten wir die Frage, warum die Gesellschaft Kirche braucht
- Kirche in der Diaspora
- Wie gelingt eine sozialraumorientierte Ausrichtung
Die Antworten aus den Arbeitsgruppen waren eindeutig: Kirche muss dort sein, wo Menschen sind, flexibel in der Ortswahl. Ehrenamt muss ermöglicht und unterstützt werden. Unterschiedliche Ideen und Angebote müssen begrüßt und zugelassen werden. Hierbei sind Organisationstalente hilfreich, gleichzeitig ist es wichtig, den Mut zu haben, einfach anzufangen. Eine aktive und passive Präsenz sowie eine indirekte Wertevermittlung durch soziale Angebote fördern Bekanntheitsgrad und Image. Direkter Kontakt zu allen Menschen in der Region ist wichtig. Ebenso die Zusammenarbeit als Kirchenkreis-Region, die Kooperation in der Ökumene sowie mit anderen (gesellschaftlichen) Playern.
Die Anzahl der Synodenmitglieder war gerade hoch genug, um die Beschlussfähigkeit zu sichern. Die geringe Teilnahme ist u.a. mit der Neukonstitution der Gemeindeleitungen zu erklären. Gleichzeitig waren mehrere Gäste anwesend, die vielleicht zukünftig in der Synode mitarbeiten werden.
Ute Szameitat, ehemalige Fundraiserin im Kirchenkreis und Mitglied der Landessynode, wurde zur neuen Synodenvorsitzenden gewählt. Ihr Vorgänger Hans-Günther Waubke nahm im Frühjahr eine Pastorenstelle im Kirchenkreis Lüneburg an und legte damit sein Amt nieder. Die Legislaturperiode des Vorstands geht bis zum letzten Sitzungstermin der KK-Synode am 14. November diesen Jahres.
Im Januar/Februar 2025 konstituiert sich die Kirchenkreissynode neu. Hierbei gestaltet sich die endgültige Verteilung der Sitze der KKS ab 2025 wie folgt:
|
Region |
Ordinierte Mitglieder |
Nicht-ord. Mitglieder |
Summe |
|
Mitte |
4 |
10 |
14 |
|
NordOst |
3 |
7 |
10 |
|
NordWest |
2 |
6 |
8 |
|
SüdOst |
3 |
8 |
11 |
|
Okeraue |
2 |
5 |
7 |
Neben den 50 zu Wählenden werden 12 weitere Mitglieder durch den Kirchenkreisvorstand berufen. Die Sitzverteilung innerhalb der Regionen bleibt dieser eigenständig überlassen, eine Sitzverteilung nach Gemeinden ist nicht vorgeschrieben.
Darüber hinaus wurde ein Wahlausschuss für die Wahl der neuen Superintendentin gegründet. Sylvia Pfannschmidt geht im Sommer 2025 in den Ruhestand. Um die Organisation der Nachfolge kümmern sich die Mitglieder des Wahlausschusses: Ute Szameitat, Dörte Kruse, Sarah Kling (KKS), Michael Bausmann, Thomas Häussler, Jürgen Harting, Isabell Kowalk, Ulrike Himstedt-Munzel (KKV).
Die nächste Kirchenkreissynode findet am 14.11.24 statt. Dann wird auch der Übergabebericht des KKV und die Übergabeberichte aus den Ausschüssen Thema sein.
Gemeinsames Planen erfordert intensive Kommunikation
Am 28.02. fand die erste Kirchenkreissynode dieses Jahres im Birger-Forell-Haus statt. 49 Stimmberechtigte und mehrere interessierte Gäste hörten einen Vortrag von Dr. Reiner Mainusch, Jurist und Vizepräsident des Landeskirchenamts zu einer Umstrukturierungsempfehlung:
Die Landeskirche Hannovers prüft zurzeit, wie der Bürokratieabbau in der Kirche vorangetrieben und vor allem umsatzsteuerlichen Herausforderungen begegnet werden kann. Eine Möglichkeit ist das Modell, die Körperschaft öffentlichen Rechts auf regionaler oder Kirchenkreisebene zu verankern. Die Gemeinden bildeten kirchlichen Körperschaften, Pfarrgemeinden mit deutlich weniger rechtlichen Auflagen und Verwaltungsaufwand.
Die Vorteile liegen auf der Hand: weniger Jahresabschlüsse, Haushaltsaufstellungen und Prüfberichte, weniger steuerliche Haftungsrisiken, viele rechtliche Vorschriften müssen nicht mehr erfüllt werden. Ausgleichsregelungen wie Beteiligungsrechte und Vollmachten gewähren den bisherigen Handlungs- und Gestaltungsspielraum, sodass lediglich Verwaltungsaufwand und Haftung in den Ortsgemeinden wegfällt.
Zwei Beispiele: Durch die Aufgabe der selbstständigen Rechtsform geht auch das Eigentum, etwa Immobilen und Ländereien auf die nächsthöhere Ebene über. Eine Zweckbindung von Grund- und Kapitalvermögen sichert der Gemeinde die selbständige Entscheidungshoheit. So wird klar geregelt, dass etwaige Mieteinnahmen der Gemeinde zustehen oder dass die Gemeinde über Veräußerungen entscheiden kann. Da es des Weiteren keinen eigenen Finanzhaushalt mehr gibt, muss, um den Gestaltungsspielraum der Gemeinden zu wahren, ein jährliches Budget zu Eigenverantwortung zugeteilt werden, das dem bisherigen Haushaltsvolumen entspricht. Die Verteilung kann auf der Kirchenkreissynode gestaltet werden. Dies wird Auswirkungen auch auf das Kirchenamt haben.
Derzeit informiert Dr. Mainusch und wirbt dafür, als Kirchenkreis oder Teile des Kirchenkreises diese Änderungen probeweise umzusetzen, befristet und rückholbar. Zwei Kirchenkreise konnten bereits gewonnen werden. Außerdem zeigen ähnliche Umsetzungen in anderen Landeskirchen, etwa in Baden-Baden, dass diese Maßnahme ein erfolgreicher, zukunftsträchtiger Schritt ist. Wie können wir gemeinsam kirchliches Leben in Zukunft gestalten? Wie können wir uns bei geringer werdenden Kapazitäten ergänzen? Eine Möglichkeit ist das Zusammenlegen der Rechtsform, die Reduzierung des Verwaltungsaufwands dabei ein positiver Nebeneffekt.
Auf der Tagesordnung standen noch weitere Themen: Mit etwa der Hälfte an Ja-Stimmen und sehr vielen Enthaltungen wurden zwei Anträge angenommen. Den zwei freien Pfarrhäusern in Neudorf-Platendorf und Sassenburg, OT Westerbeck wird der Status „Pfarrhaus“ entzogen. Dies hat zur Folge, dass die finanzielle Unterstützung dieser Häuser durch den Kirchenkreis wegfällt, die Pfarrstellen sind davon unberührt. Die Sanierung eines Pfarrhauses im Gifhorner und angrenzenden Kirchenkreisen hat in den letzten Jahren zwischen 200.000-400.000€ gekostet, wobei größere energetische Maßnahmen noch nicht eingerechnet sind.
Die Pfarrstelle in Sassenburg wird frei und bei dem allgemeinen Personalmangel ist mit einer längeren Vakanz zu rechnen. In Neudorf-Platendorf findet zwar zum 1. August eine Neubesetzung mit Christiane-Barbara Julius statt, die derzeitige Schulpastorin an der BBS Gifhorn benötigt jedoch das Pfarrhaus nicht. Generell kann für Neubesetzungen jederzeit eine adäquate Wohnmöglichkeit auf dem freien Markt angemietet werden. Daher wird den Gemeinden nahegelegt, die beiden sanierungsbedürftigen Häuser zu veräußern, ggf. zu vermieten. Nun ist es an den Gemeinden, zu prüfen, was wirtschaftlich machbar und zukunftsgerichtet sinnvoll ist. Hierbei muss auch in Betracht gezogen werden, dass auch vermietete Immobilien in die Energiebilanz des Kirchenkreises eingerechnet werden, der bis zum Jahr 2045 klimaneutral werden muss.
Des Weiteren hat sich der Kirchenkreis nun eine Satzung gegeben. Seit etwa einem Jahr arbeitet die Synode an diesem Dokument, welches von der Landeskirche Hannovers auf Grundlage der neuen Kirchenkreisordnung eingefordert wird.
Außerdem wies Superintendentin Sylvia Pfannschmidt darauf hin, dass sie am 30.06.2025 in den Ruhestand geht (Die Verabschiedung ist für den 15.06.2025 geplant). Es ist also an der Zeit, einen Wahlausschuss zu gründen. Dieser setzt sich aus verschiedenen Mitgliedergruppen zusammen. Die zwei Mandate aus der Synode sollen am 13. Juni gewählt werden, hierbei auch der Vorsitzende des Wahlausschusses, der zugleich der Vorsitzende der KKS ist.
Ein weiterer Weggang naht unmittelbar: Pastor Hans-Günther Waubke, langjähriger Synodenvorsitzender verlässt den Kirchenkreis und geht nach Lüneburg. Die Verabschiedung findet am Ostersonntag in Westerbeck um 10.30 Uhr statt. Bei seinem Abschied aus dem Gremium knüpfte er an die Eröffnungsworte dieser Synode an: Es gehe um Leidenschaft, um eine leidenschaftliche Debatte, denn nur mit viel Kommunikation sei Demokratie möglich, die etwas bewirken kann. Und in der Tat, diese Synodensitzung war reich an Wortmeldungen und Diskussionen.