Foto: Ulla Evers

Kirchenkreissynode konkretisiert Veränderungsprozesse

16. Dezember 2021

In der Sitzung am 08.12.2021 gingen die Beratungen über die zukünftige Ausgestaltung kirchlicher Arbeit weiter

„Es ist höchste Zeit, neue Wege zu gehen,“ betont Sylvia Pfannschmidt in der digitalen Zoom-Konferenz. Die Superintendentin geht auf die Planungsprozesse ein, die alle Gremien im Kirchenkreis in 2021 sehr beschäftigt haben. Im Sommer 2022 werden die Konzepte für die Ausrichtung des Kirchenkreises im Zeitraum 2023 bis 2028 final beschlossen. In Bereichen wie Gottesdienstangebote, Jugendarbeit, Gebäudemanagement und begleitende Dienste müssen Akzente gesetzt werden.

Den die Reduktion der Kirchenmitglieder von etwa 58.000 in 2015 auf 53.000 in 2019 bringt ein geringeres finanzielles Volumen mit sich. Zu den finanziellen Einsparungen gesellt sich ein steigender Personalmangel. Pfannschmidt weiß: „Daher ist es wichtig, gemeinde- und einrichtungsübergreifend zusammenzuarbeiten, Schwerpunkte zu setzen und Synergien zu nutzen. Wir müssen dringend auf die neuen Gegebenheiten reagieren.“

Die Einführung eines gemeindeübergreifenden Managers in der Region Okeraue ist bereits beschlossen. Durch diese Stelle sollen die Gemeinden in der Verwaltung entlastet werden. Am 01.01.2022 bilden sie hierfür einen Gemeindeverband und nach der Finanzierungszusage aus Hannover kann die Stelle ausgeschrieben werden. Von den Erfahrungen in Okeraue können andere Gemeinden im Kirchenkreis profitieren, doch auch in kleinerem Rahmen ist eine enge Zusammenarbeit unabdingbar. Hinzu kommt die Notwendigkeit einer Neuprofilierung. Die Superintendentin erklärt: „In den Ortsgemeinden und Kasualien sind wir stark und sie sollen weiterhin den Kern bilden, doch viele Menschen aus den postmodernen Milieus spricht diese Form der Kirchlichkeit nicht an.“ Projekte wie Tankorte, Kaffee auf dem Friedhof, Spiritualität im Alltag sind bereits bestehende Formen, um neue, kirchenfernere Zielgruppen zu erreichen.

Stets ist das Ehrenamt eine wichtige Säule kirchlichen Wirkens. Und der Einsatz ehrenamtlich Engagierter wird mit Blick auf die anstehenden Veränderungen umso essenzieller. Daher machte Ute Szameitat auf das Themenjahr 2022: Ehrenamt aufmerksam. Geplant sind interessante Veranstaltungen, Fortbildungen und Workshops.

Den Ephoralbericht (ebenso Bericht des KKV und weiterer Gremien) finden Sie hier. (Link)

Des Weiteren standen am vergangenen Mittwoch Neuwahlen für den Synodenvorstand an (Bestätigungswahl nach der Hälfte der Amtszeit von sechs Jahren). Die Amtsinhaber kandidierten erneut und wurden mit großer Mehrheit wiedergewählt. Hans-Günther Waubke ist weiterhin Synodenvorsitzender, Mark Folgmann Stellvertreter. Als Beisitzerinnen wurden Ingrid Wendt, Anke Brandes und Bettina Quiring bestätigt. Superintendentin Sylvia Pfannschmidt bedankt sich stellvertretend für alle Synodenmitglieder und Akteure im Kirchenkreis für ihr Engagement und freut sich auf eine weiterhin gut Zusammenarbeit.

Außerdem wurde die Ergänzungsfinanzierung der Baumaßnahmen in Groß Schwülper vorgestellt. Die Synode konnte die Finanzierung in der Form zusagen, dass das Pfarrhaus trotz erhöhter Mehrkosten gebaut werden kann.

Die Bauergänzungsrichtlinie für den gesamten Kirchenkreis, vorgestellt von Mark Folgmann, wurde beschlossen. Diese Anlage zur Finanzsatzung gilt ab 01.01.2022. Eine Planungsgruppe aus den Bauausschüssen hat die Richtlinie mit Hilfe des Kirchenamts an die neuen Verhältnisse angepasst. Zur Vereinfachung wurden in diesem Zuge die geltenden Regelungen auch mit dem Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen abgestimmt und vereinheitlicht. Eine Novellierung ist, dass für die Erhaltung der Gebäude die Gemeindehausflächen abhängig von den Gemeindemitgliedszahlen von Kirchenkreis und Landeskirche refinanziert werden.

Die Änderungen der Kriterien zum begleitenden Dienst wurden vom Sprecher des Ausschusses Ott-Heinrich von Knobelsdorf und Sylvia Pfannschmidt vorgestellt. Die erste Lesung fand bereits in der Synode im März 2021 statt. Das Dokument ist ein Teil der im Sommer 2022 abzustimmenden Stellenplanung im Kirchenkreis. Durch wiederholtes Vorstellen und Einbringen dieses und anderer Themen in den Gremien, haben alle Beteiligten die Möglichkeit, sich in Kenntnis zu setzen, im Prozess Rückmeldung zu geben und sich einzubringen.

Als neue Berechnungsgrundlage für die Finanzierung der begleitenden Dienste im Zeitraum 2023 bis 2028 wurden die veränderten Mitgliedszahlen herangezogen. Kosten für Küster, Sekretärinnen und weitere Personalkosten mussten bisher einzeln abgerechnet werden. Nun gibt es einen Paradigmenwechsel hin zu pauschalen Personalkostenzuweisungen, wodurch die Gemeinden mehr Flexibilität und Freiheit in der Verwendung der Gelder haben. Diese gerechtere Lösung erfordert gleichzeitig mehr Verantwortungsübernahme der Gemeinden.

In den nächsten Monaten wird es weitere Konzeptvorstellungen und Erörterungen geben. Die Information und Einbindung aller Interessierten und vor allem aller Mitglieder in den Entscheidungsgremien soll gewährleisten, dass eine demokratische und möglichst für alle annehmbare Planung der nächsten Jahre entsteht. Sylvia Pfannschmidt ist zuversichtlich: „Gemeinsam im Kirchenkreis können wir die Vielfalt von Kirche leben, Herausforderungen meistern und in Beziehung in unterschiedlichen Bereichen Kirche sein.“

Die nächsten Synodensitzungen finden an folgenden Terminen statt:

  • Mittwoch, den 02.02.2022, 18:00 Uhr
  • Mittwoch, den 20.04.2022, 18:00 Uhr
  • Donnerstag, den 16.06.2022, 18:00 Uhr
  • Mittwoch, den 14.12.2022, 18:00 Uhr

Termine KKS

Die nächsten Synodensitzungen finden an folgenden Terminen statt:

  • Mittwoch, den 02.02.2022, 18:00 Uhr
  • Mittwoch, den 20.04.2022, 18:00 Uhr
  • Donnerstag, den 16.06.2022, 18:00 Uhr
  • Mittwoch, den 14.12.2022, 18:00 Uhr

Synodenvorsitz

Hans-Günther_Waubke
Pastor Dr. Hans-Günther Waubke
Tel.: 05371 62244