Foto: Ulla Evers

Kirchliche Mitgliedszahlen 2021

27. Juni 2022

Kirchen veröffentlichen Zahlen - Infos aus Landeskirche und Kirchenkreis

Heute veröffentlicht die evangelische Kirche deutschlandweit ihre Mitgliedszahlen. Auch dem Kirchenkreis Gifhorn liegen nun detaillierte Daten für das letzte Jahr vor.

Zum Stichtag 31.12.2021 gehörten 2.368.643 Menschen zur Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Im Kirchenkreis Gifhorn sind es Ende 2021 51.635 Mitglieder mit einem Rückgang von 2,8% im Vorjahresvergleich, was in etwa die Entwicklung in der gesamten Landeskirche Hannovers widerspiegelt.

Im Jahr 2021 sind auf dem Gebiet des Kirchenkreises Gifhorn 678 Mitglieder verstorben (2020: 599), 728 Menschen traten aus (2020: 631). Dem gegenüber stehen 275 Taufen (2020: 234) und 48 Aufnahmen (2020: 65). Die Zahl der kirchlichen Trauungen ist auf 24 angestiegen (2020: 18). 506 Jugendliche haben sich im Jahr 2021 konfirmieren lassen (2020: 461).

Lockdown und Corona-Pandemie haben sich auch 2021 sehr deutlich auf das kirchliche Leben ausgewirkt. Nach dem historischen Tiefstand bei Taufen, Trauungen und Konfirmationen im ersten Jahr der Pandemie feierten im letzten Jahr deutlich mehr Menschen Gottesdienste in besonderen Lebenssituationen. Allerdings sind es immer noch spürbar weniger Taufen und Trauungen als im Jahr 2019. Ein großer Nachholbedarf zeigt sich durch große Tauffeste, die diesen Sommer im Kirchenkreis stattfinden, so etwa am letzten Freitag am Tankumsee.

Deutlich zugenommen hat aber auch die Zahl der Kirchenaustritte. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden die Arbeit in den Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen noch über viele Jahre beeinflussen. Viele Angebote konnten nicht stattfinden, teils konnten zwar Alternativen (oft Online-Angebote) geschaffen werden, trotzdem gingen dadurch Beziehungen zur Kirche verloren. „Nun ist es Zeit zu prüfen, welche bewährten und neuen Angebotsformen in das kirchliche Leben integriert werden können und sollten. Hierbei muss der Blick unbedingt auf Bedarfe im gesellschaftlichen Umfeld und auf zukünftige Entwicklungen gerichtet sein,“ betont Superintendentin Sylvia Pfannschmidt.

Auf die stark gestiegenen Austrittszahlen und die seit mehreren Jahren sinkenden Mitgliederzahlen reagiert die Kirche bereits. Im Kirchenkreis Gifhorn wurde vor zwei Jahren die Kampagne „Kirchensteuern tragen Früchte“ ins Leben gerufen. Ein Großteil kirchlichen Wirkens wird durch Kirchensteuern finanziert, seien es Personal, Gebäude oder Materialien. Die evangelische Kirche im Kirchenkreis Gifhorn kann nur weiterhin einen so umfänglichen Dienst am Menschen sowie für Umwelt und Gesellschaft tun, wenn sie viele Aktive und Unterstützer hat. Eine Form der Unterstützung ist die Kirchensteuer.

Außerdem hat der Kirchenkreis kürzlich Handlungskonzepte und Planzahlen für 2023-28 beschlossen. Ein engeres Zusammenarbeiten (Synergien nutzen, vor allem in den Regionen) und gleichzeitig neue Wege gehen (Kooperationen anstreben, neue Zielgruppen vor Ort erreichen, bedarfsorientierte Angebote vorhalten) bilden hierbei die Grundlage. „Kirche muss raus aus ihrem eigenen Kreis und gleichzeitig auf ihre offenen Angebote aufmerksam machen, die die Menschen im Lebensalltag abholen. Das Projekt „Tankorte“ ist gerade gestartet. Hiermit haben wir gleichzeitig ein touristisches und spirituelles Angebot geschaffen, offen und niederschwellig. Denkbar ist auch, den Angebotsbereich besonderer Rituale wie Trauungen, Jubiläen oder Beerdigungen hervorzuheben. Das ist etwas, was wir können und wo ein Bedarf besteht,“ so Pfannschmidt weiter.

Auch in der Landeskirche Hannovers ist ein Zukunftsprozess gestartet. Projektideen und Konzepte für das zukünftige Handeln sollen auf dieser Ebene bis 2024 entwickelt werden.

Abbildung: Zahlen auf Landeskirchenebene - Landeskirche Hannovers
 

Kirchliche Finanzen 2021 solide

Die Erträge aus Kirchensteuern im Jahr 2021 betrugen 605,5 Millionen Euro (2020: 587). Im Haushaltsjahr 2020 schloss das Jahresergebnis der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers mit einem Gewinn von 68,5 Millionen Euro (2020: Verlust von 396 Millionen) ab. Die Kirchensteuereinnahmen fielen höher aus als prognostiziert. Zudem kamen Tarifsteigerungen erst 2022 zum Tragen und eine Reihe von geplanten Veranstaltungen konnte aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden.