Eine Region mit vielen Plänen
Südost? Vielleicht lieber „Kanaleck“ oder „Am Tankumsee“? Einen treffenden Namen haben die Gemeinden Ribbesbüttel-Rötgesbüttel, Isenbüttel, Calberlah und Essenrode, sowie Meine und Grassel noch nicht gefunden. Doch ein Austausch mit den Kirchenvorständen und weiteren Engagierten zeigt, es gibt viele Bereiche, in denen eine Zusammenarbeit als Region möglich und gewünscht ist:
Der Posauenchor in Isenbüttel genießt Bekanntheit über die Gemeindegrenzen hinaus. Einige Musiker kommen bereits aus anderen Teilen der Region. Daher liegt es auf der Hand, den Poaunenchor bewusst als regionales Angebot zu charakterisieren und im entsprechenden Umkreis zu bewerben. Genauso verhält es sich mit dem Gospelchor in Ribbesbüttel/Rötgesbüttel. Interessierte Sänger aus der gesamten Region sollen ermutigt werden, mitzumachen, denn für ein eigenes Angebot in jeder Gemeinde reichen Zeit und Manpower nicht.
Die Pfarrstelle in Meine ist vakant und weiterhin wird hauptamtliches Personal im ganzen Kirchenkreis knapper. Auch wenn es von einigen Mitgliedern ein starkes Kirchturmdenken gibt, müssen Gottesdienstangebote gebündelt und im Hinblick auf die gesamte Region abgestimmt werden. Ein Besuch in der Nachbargemeinde wird unabdinglich. Auch die Lektoren sollen künftig regional (und nicht wie bisher nur in einer Gemeinde) eingesetzt werden, etwa bei Vertretungen. Erstmal freuen sich die Kirchenvorstände auf Rabea Wille, sie ist die neue Jugenddiakonin in der Region. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Kooperation mit dem ev. Gymnasium (PMG) in Meine.
In fast allen Gemeinden bereitet der Zustand der Gebäude Bauchschmerzen. In Isenbüttel tropft es durchs Kirchendach. Außerdem ist unklar, wie es mit dem Nebengebäude, in dem bis vor kurzem die Ortskita eingemietet war, weitergeht. Die Trauerhalle auf dem Meiner Friedhof bietet seit Jahren ein trauriges Bild. Das Ribbesbütteler Gemeindehaus wird intensiv genutzt, ist aber ebenfalls sanierungsbedürftig und gemessen an der Gemeindegliederzahl viel zu groß. Doch es gibt auch gute Neuigkeiten: Calberlah hat einen neu gestaltetet Jugendkeller. Und in Essenrode ist die alte Pfarrwohnung vermietet und bringt der Gemeinde regelmäßige Einnahmen. Schon seit längerem wird hier für Veranstaltungen die alte Scheune neben der Kirche genutzt. Vorstandsvorsitzender Klaus Mette freut sich sehr, denn in Kooperation mit dem Bürgerverein Essenrode soll sie nun saniert und als Eventlocation umgebaut werden. Gelder dafür gibt es seitens der EU und von der Ritterschaft Essenrode.
Weitere Bereiche sollen zukünftig auf regionaler Ebene zusammengefasst werden, da ist sich die Runde der Kirchenvorstände einig. Fortbildungen wie regionale Glaubenskurse werden gewünscht, ebenso die Planung gemeinsamer Aktionen, etwa den Weltgebetstag der Frauen oder die Öffnung von Angeboten für die gesamte Region. Hierfür ist es wichtig, dass sich die Gemeinden gegenseitig informieren und dass die Einladungen in der gesamten Region weitergegeben werden. „Dazu gehören eine gute Abstimmung und eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit als Region,“ betont die Superintendentin.
Zur Unterstützung der Vorhaben wünschen sich die Ehrenamtlichen eine Arbeitsgruppe oder einen Ausschuss zur Abstimmung als Region. Diese kann ebenfalls Überlegungen zu einer rechtlichen Zusammenlegung, zu einem Gemeindemanager oder auch zum Namen angehen. Es wird Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen.
Alle sechs Jahre besucht die Superintendentin die Gemeinden, sie informiert und berät in einer umfänglichen Visitation. Neben dem Mitarbeitertreffen hatte die Superintendentin viele Termine mit haupt- und ehrenamtlich Engagierten, sowie Gruppen und Einrichtungen in der Region. Von Kitas bis Besuchsdienst und Konfiunterricht. Von Küstertreffen bis Konzert in Isenbüttel. Den Abschluss der zweiwöchigen Visitation bildet die Friedenswanderung der Region am 22. September.