Annette Israel geht nach Lüneburg

25. März 2024
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Foto: privat 

Liebe Frau Israel, es ist Zeit Abschied zu nehmen, wie lange waren Sie für den Kirchenkreis tätig?

Ich war in erster Linie für zwei Gemeinden tätig: Ab Frühjahr 2017 in St. Nicolai und ab Frühjahr 2018 in der Martin-Luther-Gemeinde. Die Kirchenkreisbeauftragung für Ökumene habe ich versucht, mit Leben zu füllen. Besonders schön habe ich die Nähe zur Ev. Gemeinschaft und zur Adventgemeinde wie auch zu den katholischen Geschwistern um André Pauwels in Erinnerung.

Wo werden Sie zukünftig tätig sein?

Ich bin in Lüneburg auf die ev. Pfarrstelle im Ökumenischen Zentrum St. Stephanus gewählt worden. Zwei Kirchen unter einem Dach, eine herausfordernde Stadtteilarbeit, die ihren festen Ort im Ökumenischen Zentrum bekommen soll – das ist eine reizvolle Aufgabe.

Eine christliche Gemeinde in zwei Konfessionen mit ihren unterschiedlichen Gemeinden anderer Sprache, die unter dem Dach von St. Stephanus ihr Zuhause gefunden haben, das ist ein besonderes Profil. Aber St. Stephanus ist auch eine ganz normale evangelisch-lutherische Gemeinde. Ich bin ja Pastorin geworden, weil ich Gottesdienste feiern mag, gern Menschen in besonderen Lebensphasen begleite und mit ihnen über den Glauben nachdenke – das werde ich auch dort können.

Was hat Ihnen an der Arbeit im Kirchenkreis Freude bereitet?

  • Die Martin-Luther-Gemeinde mit ihren zugewandten Gottesdienstteilnehmer*innen, von denen viele ehrenamtlich tätig sind, beispielsweise die Gemeindebriefe austragen.
  • Sitzungen sind normalerweise anstrengend. Aber der unabhängige Martin-Luther-Kirchenvorstand, in dem viel gelacht wird, aber auch geklagt werden darf, ohne dass es einen Harmoniedruck gibt, wird mir sehr fehlen. Besuche in unseren Kindergärten Martin-Luther und Katharina-von-Bora sind wirksame Energizer.
  • Die Konfirmanden wissen genau, warum sie kommen: Der Glaube ist ihnen wichtig. Die Arbeit mit den Jugendlichen und auch den Älteren, die als Teamer an Bord sind, ist für ältere Erwachsene wie mich unglaublich bereichernd.
  • Im Kirchenkreis hat mich das freundliche „Willkommen“ im Februar 2017, zunächst als Vertretungskraft in St. Nicolai, getragen. Immer wieder fanden und finden sich Menschen, die bereit sind, auf die Veränderungen in der Kirche nicht resigniert, sondern klug, besonnen und gleichzeitig zupackend zu reagieren.
  • Besonders schöne Dienstbeziehungen gab es mit Ehrenamtlichen und Hautamtlichen im Kitaverband. Und es gab gute Erfahrungen mit hilfreichen, freundlichen und kompetenten Kirchenamtsmitarbeitenden.
  • Die Bemühungen um gelebte Ökumene (im Unterschied zu gemeinsam versehenen Arbeitsfeldern in Diakonie und Gemeinwesenarbeit) sind über einzelne wunderschöne Begegnungen nicht hinausgekommen. Das schmerzt mich nach wie vor. Mir fehlte einfach auch der Rückhalt.
  • Fehlen wird mir auch unser Gifhorner Friedhof, ein Ort, an dem ich mit dem Tod manchmal versöhnt sein kann und alle, mit denen ich dort zusammenarbeitete.

Mir wird vor allem die Martin-Luther-Gemeinde fehlen. Wenn wir Menschen uns verändern müssen, und das gehört zu unseren Lebensaufgaben dazu, dann aber geht Gott mit – diese Erfahrung halte ich mir vor Augen.

Verabschiedung

Herzliche Einladung zum Abschiedsgottesdienst mit anschließendem Imbiss am 07. April, 15.00 Uhr in der Martin Luther-Gemeinde, Limbergstr. 29, Gifhorn.