Vikarin an der BBS

17. April 2024

Hallo und moin lieber Kirchenkreis!

Mein Name ist Julia Nikolaus, ich werde bald 34 Jahre alt und bin seit Mitte Februar als Sondervikarin an der BBS1 in Gifhorn tätig. Das Sondervikariat bietet Vikar:innen die Möglichkeit, nach erfolgreichem Abschluss ihres zweiten Examens ein Jahr lang in verschiedenen Arbeitsbereichen Erfahrungen zu sammeln, die während ihres regulären Vikariats nur oberflächlich oder gar nicht berührt wurden.

Ich habe mich für dieses Jahr entschieden, weil ich die Schule als eine äußerst spannende Einsatzstätte für eine Pastorin empfinde. Hier treffe ich auf junge Menschen, die teilweise nur selten oder gar nicht in den Kirchengemeinden oder Sonntagsgottesdiensten anzutreffen sind, oder die einer anderen oder keiner Religion angehören. Zudem betrachte ich die Schule als einen wichtigen Ort für seelsorgerische Tätigkeiten, in dem ich mit Menschen unterschiedlichster Sorgen und oft sehr existenziellen Zukunftsängsten in Kontakt treten kann. Meine Aufgabe umfasst daher sowohl den Religionsunterricht als auch seelsorgerische Gespräche sowie die Förderung von jugendbezogenen Aktivitäten im schulischen Umfeld. Darüber hinaus gestalte ich Schulgottesdienste und stehe bei Trauerfällen sowie anderen pastoralen Aufgaben zur Verfügung.

Mein Weg an die Schule zeichnete sich bereits während meines Studiums ab. Nach meinem Abitur in meiner Geburts- und Heimatstadt Hameln habe ich in Marburg ev. Religion und Französisch auf Lehramt an Gymnasien studiert, bevor ich mich für das Theologiestudium mit dem Ziel des Pfarramts entschieden habe. Nach meinem erfolgreichen Studium in Marburg, Jerusalem und Göttingen und meinem Vikariat in Munster bei Soltau, bin ich nach diesen vielen Umzügen und Ortswechseln froh, in Gifhorn angekommen zu sein. Die Wahl für Gifhorn geschah vor allem aus familiären Gründen, da mein Mann seit letztem Jahr bei IAV arbeitet. Nach der Geburt unseres Sohnes Nathan im letzten Sommer war ich zunächst in Elternzeit und bin jetzt froh und dankbar, für ein Jahr an einer Schule mit einem derart freundlichen Schulklima und mit so vielen netten Kolleg:innen an der Schule, im Schulausschuss und im Kirchenkreis zusammenarbeiten zu können. Nach diesem Jahr möchte ich gerne an der Schule und im Kirchenkreis bleiben – ob das möglich ist, wird sich jedoch erst noch zeigen müssen.

Für den Moment erfüllt es mich mit Freude, hier an der Schule die Verbindung meiner beiden Studiengänge zu nutzen und herauszufinden, wie Kirche und Schule gemeinsam arbeiten können. Ziel ist es, den Schüler:innen wichtige Angebote zu unterbreiten und gleichzeitig als Kirche präsent zu bleiben, auch bei denen, die heute oft nicht mehr erreicht werden. Vielleicht ist dies ein Weg, um als Kirche auch in Zukunft lebendig, menschennah und relevant zu bleiben und unsere Arbeit so zu gestalten, dass wir den Menschen das bieten können, was sie wirklich benötigen – sei es in der Schule, in der Kirchengemeinde oder in anderen Lebenssituationen, in denen unser Dienst und unsere Hilfe gefragt sind.