Foto: Ulla Evers

30 Jahre ZoB – Tag der offenen Tür lockte viele Besucher

11. Dezember 2022

Am letzten Donnerstag war viel los im Steinweg 19A: Zwischen 11 und 15 Uhr kamen immer wieder Besucher in die Räumlichkeiten des ZoB. Die einen eher zum Gratulieren, wie die Mitarbeitenden der Jugendhilfe im Strafverfahren des Landkreises, Mitarbeitende des AJSD (Jugendsozialdienst, früher Bewährungshilfe) oder auch Vertreter der Polizei. Viele andere kamen auch, um sich zu informieren. So gab es viele interessierte Personen jeglichen Alters - auch Jugendliche - die wissen wollten, wie das ZoB arbeitet oder auch Lehrkräfte aus den Schulen, die sich über die Projekte und Maßnahmen des ZoB informierten. Die Veranstaltung fand in adventlicher Stimmung statt und die Jugendwerkstatt Gifhorn sorgte für das entsprechende Catering.

Vetreter:innen des Kirchenkreisvorstands, Superintendentin Sylvia Pfannschmidt sowie Landrat Tobias Heilmann waren ebenfalls anwesend.

„ZoB“ steht für zielgruppenorientiere Bildung, doch was ist der konkrete Auftrag der Einrichtung?

„Erziehung statt Strafe“

Das ZoB bietet sozialpädagogische Unterstützung und Hilfe in Form von Gruppenangeboten oder intensiver Einzelbetreuung für straffällig gewordene Jugendliche. „Unsere Zielgruppe sind junge Straftäter:innen im Alter von 14 bis 21 Jahren aus dem gesamten Landkreis,“ erklärt Bastian Maas.

Das Repertoire des ZoB reicht von Sozial- und Anti-Aggressivitätstraining über Blockseminare und Einzelbetreuung bis hin zum Pilgern. Dieses sozialpädagogische Pilgern ist ein besonderes und sehr erfolgreiches Angebot des ZoB-Teams. In vier Tagen werden etwa 70km zurückgelegt, dazu kommen Aufgaben zum Nachdenken und Sich austauschen, ein taffes Programm. Aber auch in anderen Kursen führt das ZoB Aktionen in der Natur durch, vielleicht etwas weniger herausfordernd.

Die Mitarbeitenden des ZoB sind geübt, sich in die Lebenswelten der Jugendlichen reinzuversetzen. „Ganz wichtig ist es, Wertschätzung zu vermitteln,“ erklärt Leiterin Uta Bausmann. Viele finden hier eine langfristige Begleitung, weit über die Aufarbeitung der Straftat hinaus, denn meist stehen größere Problemlagen im Hintergrund wie etwa Probleme im Sozialverhalten, Verschuldung, Arbeits- und Wohnungslosigkeit, Schulprobleme, Drogenmissbrauch oder Schwierigkeiten im Elternhaus. Mit den Mitarbeitenden des ZoB entsteht ein wichtiges Vertrauensverhältnis außerhalb des sozialen Umfelds der Jugendlichen. „Und es ist Klasse an diesem Job, wenn du merkst, dass du bei vielen jungen Menschen wirklich was erreichen kannst und sie ihren Weg finden,“ betont Ilka Wittstock. In der Tat, die meisten Klienten des ZoB schaffen es, sich ein geregeltes und deliktfreies Leben aufzubauen.

Foto v.l.: Superintendentin Sylvia Pfannschmidt mit den ZoB-Mitarbeitenden Bastian Maas, Leiterin Uta Bausmann und Ilka Wittstock, Landrat Tobias Heilmann in Ihrer Mitte.