Neuer Schulleiter in Meine

05. Oktober 2022

Oelker in den Ruhestand veraschiedet

Lieber Herr Liebold, seit Beginn des neuen Schuljahres sind Sie nun Schulleiter des Philipp-Melanchthon-Gymnasiums (PMG) in Meine. Ihr Vorgänger Stephan Oelker wurde im Sommer bereits in den Ruhestand verabschiedet.

Erzählen Sie mir ein wenig zu Ihrer Person und zu Ihrem Werdegang hin zum PMG?

2015 bin ich nach einem 4-jährigen Auslandsaufenthalt an einer deutschen Auslandsschule in Thailand als stellvertretender Schulleiter ans PMG gekommen. In Thailand wurde auch unser Sohn geboren, der mittlerweile 7 Jahre alt ist. Schule in christlicher Prägung hat mich schon lange interessiert, auch weil ich schon im Jugendalter in evangelischer Jugendarbeit aktiv war und bis heute bin. So gesehen war es eine tolle Fügung, dass bei unserer Rückkehr aus dem Ausland ausgerechnet eine Stelle am PMG offen war.

Vielen Menschen im Kirchenkreis ist nicht bewusst, dass das PMG eine Schule in evangelischer Trägerschaft ist. Gleichzeitig lässt dies einige Freiheiten in Struktur, Ausprägung und Angeboten im Vergleich zu staatlichen Schulen zu. Welche Besonderheiten heben Sie hervor?

Im Logo des PMG finden Sie ein Plus, das diese Besonderheiten schön ausdrückt. Auf der einen Seite sind wir ein Gymnasium, das im Sinne von Vergleichbarkeit und Durchlässigkeit sämtlichen Landesvorgaben genügt. Darüberhinaus - und das symbolisiert das Plus - nutzen wir unsere Freiheiten und geben z.B. in den Hauptfächern mehr Unterrichtsstunden als vorgesehen. Dies ermöglicht besonders in den unteren Jahrgängen mehr Gelassenheit beim Lernen. Auch haben wir besonders im Bereich der Digitalisierung eine tolle Ausstattung, die oft an Schulen in staatlicher Trägerschaft so nicht vorzufinden ist. Am wichtigsten ist aber unser besonderer Anspruch an das Miteinander, der sich in einer sehr herzlichen Atmosphäre widerspiegelt.

Sie waren bereits stellvertretender Schulleiter. Wie lange? Welche neuen Aufgaben übernehmen Sie und fällt etwas im Vergleich zur vorherigen Position weg?

Sieben Jahre durfte ich mich als stellvertretender Schulleiter vor allem um die digitale Entwicklung des PMG kümmern. Ein Bereich, der mir große Freude bereitet hat, den ich aber nun an sehr kompetente Personen delegieren durfte. Als Schulleiter trage ich nun die Gesamtverantwortung, bin für die Personalplanung zuständig und darf das PMG nach außen repräsentieren. Also durchaus Aufgaben, die bisher nicht unmittelbar in meinem Bereich waren.

Welche Herausforderungen sehen Sie nun konkret auf sich zukommen? Worauf freuen Sie sich, was möchten Sie vorantreiben und was sind Ihre Pläne und Visionen auf der neuen Stelle?

Das Schöne an Schule ist, dass sie sich stetig weiterentwickeln muss, um relevant zu bleiben. Am PMG haben wir ein junges und ideenreiches Kollegium sowie eine sehr engagierte Eltern- und Schülerschaft. Mit motivierten Menschen zusammenzuarbeiten und gemeinsam etwas zu schaffen, darauf freue ich mich. Als Ziel würde ich für mich formulieren, unsere Schülerinnen und Schüler zu motivieren und zu befähigen, Eigeninitiative zu zeigen, Ideen umzusetzen und Verantwortung in ihrem Umfeld zu übernehmen, anstatt passiv im Strom der Gesellschaft mitzuschwimmen.

Auch wenn das Ev. Schulwerk der Landeskirche Hannovers Schulträger ist, geschieht kirchliches Leben vor Ort und in regionalen Strukturen. Wie sehen Sie die Beziehung der Schule zu Kirchenkreis und Gemeinde/Region?

Ich würde es mal so formulieren: Eine Schule ist und ersetzt keine Gemeinde. Natürlich ist es uns ein Anliegen, eine christliche Wertebasis zu vermitteln. Dafür erleben unsere Schülerinnen und Schüler regelmäßige Andachten und nehmen in allen Jahrgängen am evangelischen Religionsunterricht teil. Wenn aber das Interesse an Glaube und Kirche bei dem einen oder der anderen zunimmt - was wir uns wünschen - freuen wir uns auf Angebote der Gemeinden und des Kirchenkreises, auf die wir entweder hinweisen oder die wir vielleicht sogar in Kooperation gemeinsam durchführen können.

Vielen Dank und einen guten Start im neuen Schuljahr.

Das PMG ist ein Gymnasium in Trägerschaft der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Unter dem Motto „Bildung braucht Religion“ entstand als unselbstständige Einrichtung der Landeskirche das Evangelisches Schulwerk, das als Partner evangelische Schulen auf organisatorischer und pädagogischer Ebene begleitet. Aufgrund der Lage ist die Schule dem Kirchenkreis Gifhorn zugeordnet. Kooperation und Austausch auf KK-Ebene sowie mit den umliegenden Gemeinden sind erstrebenswert.