Gerd Meyerdierks

15. April 2020

Neue betriebswirtschaftliche Leitung der Jugendwerkstatt Gifhorn

„Die Arbeit der Jugendwerkstatt Gifhorn ist eine diakonische Aufgabe. Wer ist denn sonst für die Jugendlichen in ihrer schweren Lebenssituation da?“ Gerd Meyerdierks, seit dem 15. April Geschäftsführer der JWG, ist überzeugt davon, dass sein neuer Arbeitsplatz einen festen Platz im Auftrag der Kirche hat. Gutes tun ist im Kontext einer Einrichtung mit 20 Mitarbeitenden und 40 Jugendlichen unmittelbar an ausreichende Finanzmittel gebunden. Gerd Meyerdierks versteht sich mit der Leitung der JWG als Team. Gemeinsam sind sie ständig bemüht, die Einrichtung an der Maybachstraße in Gifhorn am Leben zu erhalten. 

Seine beruflichen Erfahrungen hatte der Dipl. Kaufmann bisher in der Leitung von Baumärkten gesammelt. „In der Wirtschaft müssen wir zwar auch darauf achten, die Kosten in den Griff zu bekommen, aber wir können an zukünftige Gewinnmaximierung denken.“ Das, so seine erste Erfahrung, ist in der Geschäftsführung dieser diakonischen Einrichtung anders. Man müsse sich erst mal daran gewöhnen, dass vor den Ziffern der Einnahmen ein Minus steht und vor den Kosten kein Zeichen. Am Ende geht es um die schwarze Null. Es sei für ihn eine neue Herausforderung, mit verschiedenen Institutionen in Verhandlung zu treten. Der Arbeitsagentur, dem Jobcenter, dem Jugendamt, dem Landkreis Gifhorn, der N-Bank, der Flüchtlingshilfe. Als neuer Geschäftsführer muss Gerd Meyerdierks mit vielen Partnern in Kontakt kommen, um Fördermittel für die Arbeit in der JWG zu generieren. 

Die Jugendlichen, so seine erste Erfahrung, haben ganz unterschiedliche Voraussetzungen und Ziele, wenn sie in der Hauswirtschaft, einer Werkstatt oder dem Wertstoffhof Ausbüttel sich fit für den Arbeitsmarkt machen. Für die heterogene Klientel gibt es immer jeweils eigene Fördertöpfe. Die JWG wird insgesamt über Bildungsprogramme finanziert, die einen befristeten Zeitraum abdecken. Als Geschäftsführer muss er die Kosten und den Ertrag der Maßnahmen planen. Das ist eine Herausforderung in einem streng reglementierten Kontext. Die Anforderungen des Jobcenters zum Beispiel sind hoch. 

Sein erstes Resümee nach knapp zwei Monaten: „Wir wissen nie, ob die Maßnahmen, die am Ende des Jahres auslaufen, im neuen Jahr wieder bewilligt werden.“ Die Corona-Zeit hätten sie in der JWG hoffentlich gut überstanden, aber wie es im Januar 2021 aussieht weiß niemand. Nachdenklich meint er, wir haben hier die Verantwortung für 40 junge Menschen, die ohne uns durchs Raster fallen würden. Er hoffe, dass die JWG immer wieder Maßnahmenträger finden. Und damit wird die Arbeit des neuen Geschäftsführers auch zu einer diakonischen Arbeit.