Pastor Dr. Waubke verlässt den Kirchenkreis

12. März 2024

Nach 12 Jahren geht es nun nach Lüneburg

Lieber Herr Waubke, von Dezember 2016 bis März 2024 waren Sie im Kirchenkreis tätig - ein Anlass, zurückzublicken: Was hat Ihnen an der Arbeit im Kirchenkreis Freude bereitet?

In der Gemeinde: Die Konfirmanden und die Teamer im Unterricht waren für mich ein beständiger Gesprächsraum, in dem Substantielles zum Tragen kam. Es liegt ein besonderer Charme in der jugendlichen Unbefangenheit, mit dem sie sich an Glaubensfragen annäherten, immer wieder mit unkonventionellen Fragen und Anmerkungen, welche mich zu vertieftem Nachdenken brachten. Und die Schulkinder! Bei einem Kirchenbesuch von dritten Klassen fragte ein Mädchen: „Fühlt sich Gott nicht gestört, wenn wir hier so laut für ihn singen?“ Da eröffnet sich was!

Dann ist da die kleine, aber treue Gottesdienstgemeinde, der Raum für kontinuierliches Nachdenken über den Glauben. Und die ökumenische Verbundenheit mit der Platendorfer Baptistengemeinde, das Zusammenspiel der regionalen Nachbargemeinden, mit dem Ortsrat, den Vereinen - Feuerwehr, Schützen, DRK; da ging so allerlei.

Besonders hervorheben möchte ich die Sargträger in der Sassenburg, eine feine Dienstgemeinschaft, in die ich sehr freundlich und selbstverständlich einbezogen war.

Als Kirchenkreis-Beauftragter für die Lektorinnen und Prädikanten hatte ich in ihrem Kreis einen vertrauensvollen Rückraum in gottesdienstlichen und geistlichen Dingen, mit vielen eröffnenden und weiterführenden Gesprächen. Diese Runden werde ich vermissen!

Im Synodenvorsitz war mir wichtig, zusammen mit dem Präsidium die Sitzungen so stringent zu leiten, dass wichtige Beratungen genügenden Raum bekamen. Das war am Anfang durch Corona erschwert. Umso dankbarer bin ich für Sitzungen, in denen es gelang, lebhafte Debatten uns weiterbrachten und die Synode in ihrem Rang als Parlament des Kirchenkreises stärkten. Die Sitzungsleitung hat mir viel Freude gemacht. Das freundliche Echo zum Abschied hat mich sehr berührt.

Auf Kirchenkreisebene war es für mich erfreulich, auf Erfahrungen früherer Tätigkeiten zurückgreifen zu können. Schön war es auch, durch diese Aufgaben Kontakte zu vielen Gemeinden im Kirchenkreis pflegen zu können.

Von Anfang an waren Sie Pastor in der Gemeinde Zum Guten Hirten in Sassenburg, seit 2017 zusätzlich Lektoren- und Prädikantinnenbeauftragter im Kirchenkreis und ein Jahr später wurden Sie Vorsitzender der KK-Synode. Wo werden Sie zukünftig tätig sein? 

Im Kirchenkreis Lüneburg als Pastor für Vertretungsdienste und Vakanzbegleitung, mit Dienstauftrag im Amt Neuhaus.

Was erwartet Sie in Ihrer neuen Tätigkeit?

Zunächst einmal ein Kirchenkreis, in dem meine Frau und ich von Anfang an auf der Leitungsebene wie auch von den regionalen Kollegien überaus freundlich im Empfang genommen wurden. Das weckt Vorfreude! Mein künftiger Dienstbezirk im Amt Neuhaus gehörte früher zu Hannover, kam nach 1945 durch die Grenzziehung zur DDR und nach der Wiedervereinigung politisch und kirchlich wieder nach Niedersachsen und in die hannöversche Landeskirche. Das ist für mich Neuland. Ich werde dort also mit sehr offenen Augen und Ohren ankommen, die pastoralen Dienste versehen und hoffentlich ein Gespür für das entwickeln, was für die Zukunft der Gemeinden wesentlich ist. Und dabei auch für meinen Teil merken, was es bedeutet, dass das Amt Neuhaus mit dem Rest Niedersachsens nicht durch Brücken, sondern durch Fähren verbunden ist. Das kann im Winter zur Herausforderung werden.

Dr. Hans-Günther Waubke wird am Ostersonntag um 10.30 Uhr in Westerbeck, kleine Dorfstraße 8 offiziell verabschiedet. Hierzu die herzliche Einladung.