Julia Kettler verlässt Meine

31. Januar 2021

Pastorin Julia Kettler geht nach Göttingen

Foto: privat

Pastorin Julia Kettler verlässt Anfang des kommenden Jahres Meine und zieht mit ihrer Familie in die Nähe von Göttingen. Dort übernimmt sie eine neue Pfarrstelle. Sie verabschiedet sich aus dem Kirchenkreis mit persönlichen Worten:

"Der Abschied aus Meine naht: zwischen Umzugskisten und Weihnachtsvorbereitungen halte ich immer wieder inne und blicke zurück auf die gut acht Jahre, die ich in Kirchenkreis Gifhorn verbracht habe – auf meiner ersten Pfarrstelle in Meine. Erst zusammen mit Jürgen Holly, damals als erste Pastorin im katholischen Pfarrhaus – dann seit 2016 auf der Pfarrstelle in Meine und schließlich seit 2019 auch Pastorin in Grassel. Ich bin zutiefst dankbar für all die Begegnungen während dieser Zeit: Menschen, die ich ein Stück ihres Lebensweges begleiten durfte  und Menschen, die mich getragen und begleitet haben. Es war eine gute und fruchtbare Zusammenarbeit! Manches hat gerade erst Fahrt aufgenommen, zum Beispiel unser Klimaschutzausschuss oder die Ideen zur Kirche im digitalen Zeitalter. Trotzdem werde ich nun Ende Januar meine Zelte abbrechen und weiterziehen – in die Kirchengemeinden Reinhausen und Diemarden. Ich wusste immer, dass ich irgendwann noch einmal die Pfarrstelle wechseln werde, weil ich das ganz wichtig finde – für mich als Pastorin, aber auch für die Kirchengemeinde. Dass das nun gerade in diese Zeit fallen würde, wusste ich aber nicht. Doch da gab es den einen Moment, wo sich alles zusammenfügte: zwei Gemeinden mit einem passenden Profil in der Nähe von Göttingen, wo meine Eltern wohnen, und auch unsere familiäre Situation, die einen Umzug gerade ganz gut ermöglicht – da wurde deutlich: es ist so weit. Wir wagen den Schritt.

Bei aller Vorfreude auf meine neuen Wirkungsstätten ist natürlich auch viel Wehmut dabei. Vertrautes und Liebgewordene loslassen, ein Schritt ins Ungewisse. Doch ich bin davon überzeugt, dass Aufbrüche und Veränderungen notwendig sind, damit wir offen bleiben, damit Neues entstehen kann, damit wir spüren: unser Glaube trägt wirklich. „Komm in unser festes Haus, der du nackt und ungeborgen. Mach ein leichtes Zelt daraus, das uns deckt kaum bis zum Morgen; denn wer sicher wohnt, vergisst, dass er auf dem Weg noch ist“ Diese Zeilen aus dem Lied EG 428 begleiten mich schon eine ganze Weile – auch durch das Kisten sortieren und die Vorbereitungen auf einen Weihnachtsgottesdienst, der diesmal so ganz anders wird als sonst. Wir bleiben auf dem Weg – und ohne unseren vertrauten Komfort können wir manchmal umso mehr spüren, dass wir begleitet und getragen sind. Ich wünsche den Kirchengemeinden in Meine und Grassel und allen im Kirchenkreis alles Gute und Gottes Segen – dass Sie gerade dann, wenn Vertrautes wegbricht, merken: es geht weiter und wir sind nicht allein. Und vielleicht wird daraus etwas wunderschönes Neues wachsen."