Christina Schnatz geht in den Ruhestand

30. Juni 2022

Hier schreibt die Diakonin ein paar Abschiedsworte und erinnert sich:

Wirklich schon 20 Jahre? Ich staune und schaue dankbar zurück auf die erfüllende Zeit in den Kirchengemeinden Didderse-Neubrück und Hillerse und die vielen Begegnungen, die geprägt waren von einem gegenseitigen Geben und Nehmen.

Ich habe einen sehr schönen Beruf! Dafür war etwa die damalige Gemeindehelferin aus meinem Heimatort in Hessen, mein Vorbild. Durch sie erlebte ich Kindergottesdienst, Jungschar, Kinderfreizeiten und Jugendarbeit.

Auf meinem Lebens - und Berufsweg lernte ich verschiedene Landeskirchen kennen. Aufgewachsen in der Rheinischen Kirche, dann das Studium der Religions- und Gemeindepädagogik in Darmstadt (Landeskirche Hessen- Nassau), die ersten Berufsjahre in Bad Kreuznach (Rheinische Kirche), Umzug nach Düsseldorf und später nach Bortfeld im Landkreis Peine. Nach einer Familienpause arbeitete ich in Salzgitter, das der Landeskirche Braunschweig angehört. Bis dahin war ich immer Gemeindepädagogin und an die Bezeichnung Diakonin musste ich mich ab 2002 echt gewöhnen. Ich erinnere mich gerne an den Tag der Einsegnung zur Diakonin. Wie gut, war das für mich! Mit Gottes Segen den Dienst beginnen. An den anderen Stellen wurde ich vorher immer „eingeführt“.

Zurückschauend bin ich Gott zutiefst dankbar: er hat mir immer wieder Wege gezeigt und mich ermuntert meiner Berufung zu folgen. Für mich war und ist meine Familie sehr wichtig. Von daher hatte ich nach der Familienpause immer eine halbe Stelle. Dennoch blieb Zeit für eine Klinische Seelsorgeausbildung und später die Ausbildung zur Gestalttherapeutin. Ich bin auch meinem Mann sehr dankbar, der mich auf meinem Weg immer unterstützt hat.

Nun beginnt für mich ein neuer Weg und ich freue mich darauf. Langeweile habe ich bisher noch nie erlebt und ich glaube ich werde sie auch nicht mehr kennenlernen.

Ich habe nun wieder mehr Zeit für regelmäßigen Sport, möchte meinen Hobbies nachgehen und auch die Ruhe genießen. Ich freue mich auf die Zeit mit meiner Familie, besonders mit meinen tollen Enkelkindern und mit Freunden.

Für die Kirchengemeinden wünsche ich, dass sie den Blick auf das werfen, was möglich ist und die Vision für das „Unmögliche“ im Vertrauen auf Gott behalten. Unsere Gesellschaft, unser Leben ist bestimmt von Veränderungen. Hier gilt es Chancen zu nutzen und nicht Festhalten an dem Satz: „Früher, war alles besser!“ Dazu gehört der Blick über die eigenen Gemeindegrenzen. Als ich vor 20 Jahren in Didderse, Neubrück und Hillerse angefangen habe, trafen sich die Kirchenvorstände noch getrennt. Nun tagen sie schon seit vielen Jahren gemeinsam. Vieles ist über die Gemeindegrenzen entstanden. Ich wünsche den Gemeinden im Kirchenkreis, dass sie es schaffen, den Blick auf die Regionen zu werfen und darin auch eine neue Chance entdecken. Ich wünsche den Gemeinden auch mutige Menschen, die nicht alles so hinnehmen, wie es ist. Ich denke da an die „Projekt Zukunft-Gruppe“ in Didderse, Hillerse und Neubrück. Durch ihr großes Engagement konnte ich in den Gemeinden auf Spendenbasis weiterarbeiten. Dieser Gruppe und all den Spendern und Spenderinnen verdanke ich es auch, dass ich so lange in den Gemeinden geblieben bin.

Manchmal legt uns Gott etwas vor die Füße: Also stehen bleiben, es anschauen und anpacken!

„Vertraut den neuen Wegen,
auf die uns Gott gesandt!
Er selbst kommt uns entgegen.
Die Zukunft ist sein Land.
Wer aufbricht, der kann hoffen
In Zeit und Ewigkeit.
Die Tore stehen offen.
Das Land ist hell und weit.                 (Klaus Peter Hertzsch, 1989)